Noch immer leer steht die ehemalige Schlecker-Filiale im Rietenzentrum in Schwenningen. Foto: dpa

Nur einige Räume finden wieder Nutzer und lediglich gut die Hälfte der früheren Beschäftigen einen Job.

Villingen-Schwenningen - Café Dammert, Witt-Weiden, in Kürze Miss Fitness – in einige frühere Schlecker-Filialen in VS sind neue Mieter eingezogen. Andere Räume der in Insolvenz gegangenen Drogeriemarkt-Kette stehen leer. Und: Viele "Schlecker-Frauen" aus dem Kreis haben einen neuen Job gefunden.

Sebastian Merkle freut sich, was aus der früheren Schlecker-Filiale im Villinger Haslach geworden ist: ein schönes Café. Nur kurz stand die Schlecker-Filiale an der Stettiner Straße leer, blickt das geschäftsführende Vorstandsmitglied der Familienheim, zurück. Nun ist Merkle mit einem zweiten Objekt in Villingen beschäftigt: am Berliner Platz auf dem Goldenbühl. Und für diese großzügige Ladenfläche gebe es einige Interessenten.

Wiederbelebt ist auch der frühere Schlecker-Markt in der Rietstraße. Der Mode-Filialist Witt-Weiden bereichert den Ladenmix in der Villingen Innenstadt. Auch ins Ladenlokal am Krebsgraben ist ein neues Geschäft eingezogen.

Und auch in der Hammerhalde an der Tallardstraße tut sich was: In die Räume des ehemaligen Schlecker-Marktes zieht in Kürze "Miss-Fitness" von Natascha Wolf. Sie war mit ihrem Fitnesstudio zuletzt im Welvert-Areal zu finden.

Im Schwarzwald-Baar-Center laufen derweil Gespräche mit Interessenten auf die ehemalige Ladenfläche des Ihr-Platz-Marktes, der ebenfalls zu Schlecker gehörte. Anders in Schwenningen: Dort stehen noch zahlreiche Ladenflächen leer, unter anderem im Mühlweg und im Rietenzentrum.

Verbunden mit der Insolvenz war allem das Schicksal vieler "Schlecker-Frauen". Was ist aus ihnen geworden? Klaus Helm, Pressesprecher der Agentur für Arbeit in VS, weiß Einzelheiten von den Angestellten, die sich an den Servicedienst der Agentur gewandt haben. Sein Faktenstand bezieht sich auf Ende Dezember und das gesamte Kreisgebiet. "Fast die Hälfte hat einen neuen Job gefunden", zeigt er auf. Von 86 betroffenen Frauen sind 41 nicht mehr arbeitslos, also 48 Prozent. 28 der früheren Schlecker-Angestellten hätten einen neuen Arbeitsplatz gefunden, andere hätten Weiterbildungsmaßnahmen oder Trainingsprogramme besucht oder seien in Rente gegangen.

Zahlreiche Schlecker-Frauen seien über 50 Jahre alt gewesen. Einige hätten keine berufliche Qualifikation gehabt oder eine Ausbildung sei bereits vor vielen Jahren absolviert worden.

Von den Frauen mit einem neuen Job hätten viele im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor einen Arbeitsplatz gefunden. Sehr wertvoll sei eine Gruppeninformation des Arbeitgeberservices mit Betrieben aus dem Handel gewesen, erklärt Klaus Helm. Und so fanden einige Schlecker-Frauen eine neue Beschäftigung, wenn auch nicht in früheren Läden des Drogeriemarktes in VS.