Sbh-Gida will Kommentare auf Facebook löschen, mit denen sich Anhänger eventuell strafbar machen könnten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Rechte gehen zur Selbstzensur über. Ton in regionalen Internetgruppen oft scharf. Mancher wird angezeigt.

Villingen-Schwenningen - Der Blick in regionale Facebook-Gruppen wie "Nein zum Heim in Schwarzwald-Baar-Heuberg" oder auch bei der Sbh-Gida zeigt einen schroffen Ton und viele ausländerfeindliche Kommentare.

Ganz direkt bekamen das offenbar einige User der Facebook-Gruppe Sbh-Gida zu spüren, denn diese wandte sich am Donnerstag an ihre "Patrioten" mit der Bitte "Eure Gedanken und Finger zu zügeln". Offenbar werde momentan "jeder gemeldet, der nicht systemgerecht schreibt", es habe schon einige Anzeigen gegeben, so der Autor des Sbh-Gida-Postings, der sich jedoch nicht inhaltich von den verbalen Ausrutschern einiger Schreiber distanziert, sondern viel eher Selbstschutz betreibt: "Es bringt uns nichts und euch auch nichts wenn ihr eine Anzeige kassiert." Einen guten Rat hat er auch noch parat: "Gebt acht was und wo ihr schreibt", zur Sicherheit der Schreiber würden seitens der Sbh-Gida nun Kommentare gelöscht, "die euch eine Anzeige bescheren würden, wir hoffen ihr habt Verständnis dafür es ist zu Eurer Sicherheit."

Polizeisprecher Thomas Sebold bestätigt, dass beispielsweise auch die Polizei derzeit ein besonders wachsames Auge auf Chatrooms und sonstige soziale Medien wie Facebook habe. Kollegen der Kriminalpolizeidirektion Rottweil würden diese permanent auswerten und "bei strafrechtlich relevanten Sachverhalten werden entsprechende Ermittlungen eingeleitet". Das große Manko: "Sogenannte Grenzwertige Postings erfüllen selten einen strafrechtlichen Tatbestand, so dass für die Polizei oder Justiz keine Handhabe besteht, die Schreiber zu sanktionieren."