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Materialschlacht in der Wieselsbergstraße in Villingen. Großfräse im Einsatz. 10.000 Quadratmeter Straßenbelag.

Villingen-Schwenningen - Ferienzeit? Nicht in der Wieselsbergstraße. In einer der wichtigsten Stadteinfahrten nach Villingen sollen nach Pfingsten die Sanierungsarbeiten abgeschlossen sein. Zum Einsatz kommt deshalb spezielles Gerät.

777 PS, 30 Tonnen Gewicht und 900 Tonnen abgefräster Asphalt in einer Stunde. Alleine die technischen Angaben der Großfräse, die derzeit in der Wieselsbergstraße zum Einsatz kommt, beeindruckt. Der Eindruck bestätigt sich vor Ort, als sich das Gefährt in Bewegungs setzt und rund vier Zentimeter der sanierungsbedürftigen Asphaltdecke abfräst.

600 Meter und rund 10.000 Quadratmeter Straßenbelag werden dort innerhalb eines Tages abtransportiert. "Bis 15 Uhr dürften wir damit durch sein", erklärt hierzu Bauleiter Günther Friesch vom Amt für Straßenbau, Stadtgrün und Altlasten am Mittwoch. Auf dem gesamten Abschnitt zwischen der Milan- beziehungsweise Fasanenstraße bis zum Habsburger Ring erfolgt ab Montag der Einbau des neuen Asphalts. "Dabei kommen zwei Maschinen gleichzeitig zum Einsatz, damit wir am Montag die komplette Strecke durchziehen können – das ist eine wahre Materialschlacht", so Friesch zu den Akkord-Arbeiten, die aufgrund der geringen Zeitspanne notwendig ist. Denn eingeplant hat man für die gesamte Sanierung lediglich die Pfingstferien. Den Zeitpunkt habe man bewusst gewählt. Friesch: "Wir wollten Einschränkungen für den Busverkehr während der Schulzeit vermeiden."

Abbiegespur verkürzt

Im Zuge der Sanierung erfolgt jedoch gleichzeitig auch ein Umbau. So werde beispielsweise die Abbiegespur in Richtung der Milanstraße zum Großteil zurückgebaut. Diese ist nach dem Bau der neuen Stichstraße in Richtung XXXLutz und damit auch zur Bundesstraße überdimensioniert. Deshalb werde an dieser Stelle der Asphalt komplett abgefräst. Laut dem Bauleiter werde man anschließend auf den bestehenden Schotter Humus ausbreiten und die Fläche einsäen, sodass dort schließlich zukünftig ein verbreiterter Grünstreifen angelegt ist.

Auf der anderen Seite ist die zuständige Baufirma bereits seit mehreren Wochen dran, Geh- und Radweg ebenfalls zu verbreitern und voneinander zu trennen. Durch diese Maßnahmen wird letztendlich auch die gesamte Fahrbahnbreite verringert – "die alte Fahrbahn war sehr breit", erläutert hierzu der Bauleiter. Des Weiteren wird auf Höhe der Sperberstraße eine Mittelinsel als Querungshilfe eingebaut und eine Geh- und Radwegverbindung zum bestehenden Weg in Richtung Nordstetten realisiert. In der Sperberstraße wird eine barrierefreie und behindertengerechte Querungshilfe eingerichtet. All dies laufe momentan parallel unter Hochdruck.

Die Freigabe der Straße soll nach Angaben der Stadtverwaltung am 22. Juni erfolgen. Es könne allerdings sein, dass danach noch kleinere Maßnahmen anstehen, wie Friesch erläutert. Spätestens jedoch bis Ende Juni seien sämtliche Arbeiten in diesem Bereich beendet.

Umleitung eingerichtet

Die derzeitige Vollsperrung, die am Dienstagabend eingerichtet wurde, sorgt derweil dafür, dass die Verkehrsteilnehmer auf eine weitere Umleitungsstrecke innerhalb des Villinger Stadtgebiets angewiesen sind. Der Verkehr aus Richtung Stadtmitte wird über den Vorderen Eckweg, den Außenring sowie die Kreisstraße von Nordstetten her kommend umgeleitet. Die Fahrzeuge aus Richtung Nordring leitet man über die Kreisstraße in Richtung Nordstetten zum Außenring und von dort aus auf die Obereschacher Straße in Richtung Vockenhauser Straße und Stadtmitte.

Auf der Strecke kam es zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen, Chaos brach zunächst jedoch nicht aus. "Meistens spielen sich solche Umleitungen aber erst nach 14 Tagen ein", berichtet derweil Friesch von seinen Erfahrungen. So lange wird die Vollsperrung in diesem Fall allerdings nicht andauern.

Für Unmut sorgte in diesem Zusammenhang derweil, dass die Schilder – zumindest im Bereich des Aldis an der Stichstraße in Richtung XXXLutz – mitten auf dem Gehweg platziert wurden und die gesamte Breite einnehmen. Eine Leserin schrieb der Redaktion, dass hier "gedankenlos" gehandelt wurde. "Mit meinem Kinderwagen hatte ich bereits Probleme, ein Rollstuhl hätte keine Chance und Mütter mit Geschwisterkinderwägen hätten ebenfalls auf die Straße ausweichen müssen", moniert sie.

Weiterer Abschnitt

Anfang Juli geht es derweil mit der Sanierung des zweiten Abschnitts der Wieselsbergstraße weiter. Wie Baustellenkoordinator Volker Bachert erläutert, erfolgt dann der Bereich zwischen der Abfahrt der Bundesstraße 33 und der Kreuzung Goldenbühlstraße/An der Schelmengaß. Die Maßnahme geht einher mit der Sanierung der Stadteinfahrt West im Bereich der Goldenbühlstraße, in deren Zuge auch der Knotepunkt zur Wieselsbergstraße umgebaut wird. Somit könne die dort notwendig Sperrung genutzt werden, um darüber hinaus den letzten Abschnitt der Wieselsbergstraße zu sanieren.