Lehrer: Hinterseh trifft Eisenmann

Schwarzwald-Baar-Kreis (bn). Erschreckend: die voraussichtliche Lehrerversorgung an den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) – früher Sonderschulen genannt – liegt im nächsten Schuljahr nur bei durchschnittlich knapp 80 Prozent.

Nach einer Prognose vom Juni diesen Jahres wird es danach nicht länger möglich sein, an den vier Schulen in Trägerschaft des Landkreises, der Carl-Orff- und der Christy-Brown-Schule in Villingen, der Karl-Wacker-Schule in Donaueschingen und der Klinikschule Bad Dürrheim, alle Förderangebote für die Schüler mit Beeinträchtigungen aufrecht zu erhalten. Lerngruppen mit individuellen Förderplänen unter Berücksichtigung von Stärken und Schwächen werden immer mehr zur Ausnahme. Einstimmig verabschiedet wurde in der letzten Sitzung des amtierenden Kreisrates im Auftrag des Ausschusses für Bildung und Soziales eine Resolution an das Kultusministerium.

Am Freitag werde er in Triberg die Möglichkeit haben, sie Kultusministerin Susanne Eisenmann persönlich auszuhändigen, kündigte Landrat Sven Hinterseh an. In der Resolution wird zu bedenken gegeben, dass schon allein aufgrund Zuwanderungen mit einer sinkenden Schülerzahl auch in den nächsten Jahren nicht zu rechnen sei. Gefordert wird darin eine verbesserte gesicherte Lehrerversorgung sowie ein Zugang zum Sonderpädagogikstudium ohne Numerus Clausus, um die Studienplatzzahl rasch dem Bedarf anzupassen. Außerdem seien "besondere finanzielle Anreize" zu schaffen und Seiteneinsteigern schnelle Zusage zu erteilen.