Redakteur Michael Pohl(von links)überreicht dem Vorsitzenden Andreas Merkle und Stellvertreter Alexander Ketterer sowie ihren Bauchenberg-Hexen die Urkunde. Foto: Marull

... die von Eschach Kobolden und Bauchenberg-Hexen. Mehr als 1000 Fasnets-Fans stimmen ab.

Villingen-Schwenningen - Mächtig viel los war in den Narrenstüble der Doppelstadt. Und das schlägt sich auch im Ergebnis der SchwaBo-Abstimmung nieder: Mehr als 1000 Fasnetsbegeisterte haben mitgemacht und die Eschach Kobolde sowie die Bauchenberg-Hexen zum Sieger gekürt.

Gefeiert, getanzt und geschunkelt wurde in den vergangenen Tagen nicht nur auf den Straßen, sondern auch in den zahlreichen Stüble, die sich quer durch die Innenstädte von Villingen und Schwenningen gezogen haben.

Bereits zum dritten Mal konnten die Narren beim Stüble-Wettbewerb des Schwarzwälder Boten mitmachen und aus 17 Villinger sowie 14 Schwenninger ihr beliebtestes für beide Stadtbezirke küren. Dabei hatten sie die Qual der Wahl, schließlich bestach jedes Lokal durch seinen individuellen Charakter: die einen waren klein, aber fein, die anderen gesellig und bestens geeignet für die Fasnetsgruppen, die durch die Stadt zogen und ihr Programm zum Besten gaben, viele aber auch großräumiger und das perfekte Pflaster zum Mittanzen.

Als eindeutiger Sieger der Villinger Abstimmung ging erstmals das Stüble der Eschach Kobolde in der Goldgrubengasse hervor, das 46 Prozent aller abgegebenen Stimmen erhielt. Seit 2012 – bereits ein Jahr nach Gründung des Vereins – stellen die Mitglieder der Obereschacher Zunft das Narrenstüble mit Engagement und viel Liebe zum Detail auf die Beine.

Schlagermusik ist beliebt bei Alt und Jung

Ihr Geheimrezept? "Die Stimmung, die Musik und das Publikum", meint der Vorsitzende Sven Schlegel sofort beim Besuch des Schwarzwälder Boten vor Ort und zeigt sich sehr angetan, dass sich das Team erstmals gegen die übrigen Besenwirtschaften durchsetzen konnte. Jung und Alt kämen gleichermaßen in das angemietete, gemütliche Fachwerkhaus und schätzten die Atmosphäre. "Bei uns wird eigentlich nur Schlager gespielt, den mögen einfach alle", fügt Stellvertreter Manuel Engesser hinzu.

Und noch etwas könnte den Ausschlag für die große Beliebtheit des Stüble gegeben haben: "Die Haupt-Fasnet findet für uns hier statt", sagt Schlegel. Auf dem einen oder anderen Umzug laufe die Zunft zwar mit, doch das Augenmerk und die größte Arbeit werde in das Lokal gesteckt. Hier packe auch jeder der rund 23 aktiven Mitglieder – von 60 passiven – mit an.

Während die Hexenzunft mit ihrer zweigeschossigen Besenwirtschaft in der Turmgasse den zweiten Platz (16 Prozent aller Stimmen) aus dem vergangenen Jahr verteidigen konnte, landete das Klosterstüble der Bläserjugend Stadtharmonie im Kaiserring mit neun Prozent auf dem dritten Platz.

Und in Schwenningen? In gewohnter Party-Manier lockte wiederum das Stüble der Bauchenberg-Hexen ins "Insider" in der Bildackerstraße. Wenig überraschend also, dass sie zum dritten Mal hinteinander zum unumstrittenen Sieger gewählt wurden: nämlich mit 49 Prozent und somit nahezu der Hälfte aller abgegebenen Stimmen. "Die Freude bei allen Hexen ist riesig über den erneuten Erfolg", jubelte der Vorsitzende Andreas Merkle.

Narren feiern ausgelassen und friedlich

Die Stimmung sei an allen Tagen in der Besenwirtschaft sehr gut gewesen – "es ist toll, dass sie so gut ankommt und alle friedlich miteinander gefeiert haben", fügt Merkle hinzu. Die hohen Tage seien für jeden Schwenninger Narr das Größte, da sei auch das Bauchenberg-Stüble immer ein Höhepunkt. Doch auch bei der Stüble-Entwicklung im gesamten Stadtbezirk kann der Vorsitzende einen positiven Trend verzeichnen: Der Schmotzige sei der stärkste Tag, gefolgt vom Umzugs-Sonntag. "Da es mittlerweile mehrere Anlaufstellen für die Narren gibt, bleiben auch immer mehr Menschen bis in die späteren Abendstunden hier."

Im vergangenen Jahr noch auf dem dritten Platz gewesen, können sich die Urzeit-Elche, die mit ihrem Elchstall in der Silcherstraße für Stimmung gesorgt haben, diesmal über den Vize-Titel freuen. 27 Prozent entfielen auf die originelle Party-Location.

Überraschungs-Dritter ist 2018 das Gasthaus Fässle in der Paul-Jauch-Straße (zwölf Prozent), das aus dem sonstigen Stüble-Treiben heraussticht. Hier zeigt sich: Nicht nur das größte und lauteste Stüble steht bei den Narren hoch im Kurs. Die Stimmung und das Ambiente geben den eigentlichen Ausschlag.