Am Sonntag sind wieder Kundgebungen von SBH-Gida und Antifa in Villingen geplant. Foto: Eich

Sbh-Gida-Kundgebung fordert Polizei dieses Mal besonders: Erstmals von Großaufgebot die Rede.

Villingen-Schwenningen - Die achte Kundgebung von Pegida, zum achten Mal kommt am Sonntag ein Großaufgebot der Polizei deshalb nach Villingen-Schwenningen. Und doch wird ihr eine besondere Brisanz beigemessen: Die Initiative No-Pegida hat einen bereits für Samstag geplanten Info-Stand in der Innenstadt abgesagt. Es habe "anonyme Drohungen" gegeben, so Nicola Schurr als Sprecher der No-Pegida.

Zunächst habe die SBH-Gida, der regionale Pegida-Ableger, auf seiner Facebook-Seite angekündigt, den Stand besuchen zu wollen. "Dies wäre natürlich kein Problem gewesen", dann jedoch hätten die Anhänger der No-Pegida-Bewegung in den letzten Tagen "vermehrt mit Drohungen und Boykottierung unserer Infoarbeit" rechnen müssen. Dies zeige "wie die dazugehörige Rechte Szene der angeblichen Pegida-Bewegung in VS arbeitet", so Schurr. Trotzdem wolle No-Pegida seine Arbeit fortführen.

Die Pegida will sich vor ihrer Kundgebung zum "Spaziergang" treffen. Da die Antifa als vehementer Gegner der Pegida schon bei den vorangegangenen Kundgebungen durch die Aufteilung in verschiedene Gruppen für Konfrontationen an wechselnden Stellen sorgte, ist die Polizei bei einem Stadtspaziergang besonders gefordert. Erstmals spricht die Polizei selbst daher in ihrer Ankündigung selbst von einem "Großaufgebot", mit der sie am Sonntag nach Villingen kommen will. Aufgrund zurückliegender Ereignisse, auch in anderen Städten, und der konträren Ausrichtung der Gruppen bestehe "grundsätzlich ein gewisses Konfliktpotential", so der Polizeisprecher. Auch wegen der sich in Villingen zugetragenen Vorfälle müsse die Polizei mit einzelnen Störungen rechnen und werde deshalb mit einer ausreichender Anzahl eigener und unterstellter Einsatzkräfte die gesetzlich verankerte Meinungs- und Versammlungsfreiheit gewährleisten und für den reibungslosen Ablauf der Versammlungen, der Gegenkundgebungen und des Aufzugs sorgen.

Die Pegida will mit ihrer Aktion um 15 Uhr starten, die Antifa trifft sich um 13.30 Uhr am Latschariplatz. "Unser Ziel ist es auf die geplante Route der Nazidemo zu kommen. Wenn wir dort sind, können die Faschisten nicht marschieren. Deshalb müssen wir schon einige Zeit vor dem Aufmarsch in der Stadt sein", so Robert Hertkamp als Sprecher der Antifa.