Planung: Lämmlisgrund soll realisiert werden / Fehlende Einkaufsmöglichkeiten auf der Agenda

Die Doppelstadt soll weiter zusammenwachsen. Als nächstes Großprojekt wird deshalb die Planung eines neuen Wohngebietes "Lämmlisgrund" im Zentralbereich vorangetrieben.

VS-Villingen. Zwischen dem Villinger Nordring und dem Schilterhäusle sollen hunderte weitere Wohnungen entstehen. Die Ausschüsse haben die Planungen für das Wohngebiet Lämmlisgrund genehmigt. Eine Wohnbebauung im Zentralbereich war bereits kurz nach dem Zusammenschluss der beiden Städte Villingen und Schwenningen im Jahr 1972 geplant – jedoch sei man beim Bevölkerungswachstum zu optimistisch gewesen. In den 90er Jahren entstand deshalb zunächst das Schilterhäusle, wobei das Interesse an dortigem Wohnraum schnell stagnierte.

Einen neuen Aufschwung erlebte der Zentralbereich insbesondere mit der Eröffnung des Schwarzwald-Baar-Klinikum im Jahr 2013. Da die Bauplätze im Schilterhäusle knapp werden, wird nun die Planung des 27,5 Hektar großen Lämmlisgrunds vorangetrieben.

Erschließung

Zukünftig soll es direkt vom Nordring auf die Europaallee gehen und damit zu den beiden direkt an der Straße liegenden Wohngebieten Schilterhäusle und Lämmlisgrund. Der Weg "Am Lämmlisgrund" soll für Fußgänger und Radfahrer angebunden werden. Geplant ist darüber hinaus, eine zentrale Achse des Quartiers an das ÖPNV-Netz anzuschließen.

Bebauung

Geplant ist laut Stadtverwaltung, in der Europaallee eine Zeile mit gemischter Nutzung zu realisieren. Das heißt: In den Mehrfamilienhäusern sollen im Erdgeschoss Gewerbeflächen angeboten werden. Die dortigen, hohen Objekte sollen zudem als Lärmabschirmung für hintere, niedrigere Häuser liegen. Am Ortsrand sollen zudem kleinteilige Wohngebäude, als Einfamilienhäuser und Doppelhäuser, realisiert werden. Dabei sollen Tiefgaragen als Parkflächen dienen.

Quartiersgestaltung

Mit der Umsetzung des neuen Wohngebiets soll auch das Manko der fehlenden Einkaufsmöglichkeiten ausgemerzt werden. Denn im Bereich der Europaallee soll ein Quartiersmittelpunkt entstehen, bei dem ein Nahversorger als Ankerpunkt angesiedelt werden soll. Der Markt soll dabei in ein Gebäude mit weiterer Nutzung integriert werden. Zudem soll ein Netz kleinteiliger Plätze und Freiflächen im Bereich der Gebäude dafür sorgen, dass die Bebauung aufgelockert wird und Begegnungsstätten entstehen.

Weiteres Vorgehen

Die Ausschüsse haben in der vergangenen Woche die Vergabe der Planungsleistung mit insgesamt 215 000 Euro zur Erstellung eines Vorentwurfes für das Plangebiet Lämmlisgrund an drei Büros abgesegnet. Im Frühjahr 2019 sollen die drei Konzepte vorgestellt werden, wobei der Gemeinderat eines davon zur Weiterbearbeitung auswählt. Im Laufe des kommenden Jahres ist geplant, die Entwurfsplanung voranzutreiben, um 2020 den Bebauungsplan aufzustellen. Im Anschluss soll das Wohngebiet in vier oder fünf Bauabschnitten realisiert werden.