Der Poller bei der Zufahrt in den Neckarpark ist während den Veranstaltungen in der Neckarhalle hochgefahren. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Kritik aus Neckarstadtteil wegen Verkehrspoller. Anwohnerbeschwerden wegen "Wildparkerei".

Villingen-Schwenningen - Die Eröffnungswoche der Neckarhalle samt Veranstaltungsprogramm ist gestartet. Aus dem Neckarstadtteil ist bezogen auf das Wochenende jedoch nicht nur Positives zu vernehmen. Der Grund ist altbekannt.

Das Parken ist zwar nicht erst seit Bekanntwerden der Neckarhallen-Baupläne ein Streitthema im Neckarstadteil. Dennoch befürchteten die Anwohner mit der Fertigstellung des Projekts, dass es vor allem während der Großveranstaltungen viele Besucher auf Parkplatzsuche in den angrenzenden Stadtteil verschlagen und damit die Probleme verschärfen könnte. Nun, nach dem Eröffnungswochenende, sind diesbezüglich prompt kritische Stimmen zu vernehmen.

Grund des Ärgers einer Anliegerin, die namentlich nicht genannt werden möchte, ist vor allem die Zufahrt in den Neckarpark. Dort ist ein Poller installiert, der die Zufahrt in das Gebiet und zu den dortigen Gebäuden wie auch Parkplätzen verhindern kann. Offiziell untersagt ist diese Zufahrt zwischen 20 und 6 Uhr. Am Wochenende war der Poller jedoch außerhalb dieses Zeitraums, nämlich schon nachmittags, hochgefahren.

Anwohnerbeschwerden wegen "Wildparkerei"

Oxana Brunner von der städtischen Pressestelle bestätigt, dass dies in Abstimmung mit der Stadtverwaltung geschehen sei. Nach den beiden Eröffnungsbälle der Narrenzunft Anfang Februar habe es einige Anwohnerbeschwerden aus dem Neckarpark wegen "Wildparkerei" gegeben. Dies, erklärt Brunner, sollte während der Veranstaltungen am vergangenen Wochenende verhindert werden.

Die Anliegerin aus dem gegenüberliegenden Gebiet hingegen argumentiert, dass diese Maßnahme den Verkehrsfluss verstärkt in den Neckarstadtteil gelenkt habe. "Das gibt es nicht: Bei uns suchen die dann die Parkplätze, wo es eh keine gibt", beschreibt sie die ärgerliche Folge. Zudem fühle sich die Anliegerin ungleich behandelt, weil den Bewohnern des Neckarparks anhand des Pollers eine Möglichkeit gegeben wurde, sich gegen die Parkenden zu wehren, die den Anliegern des Neckarstadtteils nicht gegeben sei. "Vorm Grundgesetz sind alle Menschen gleich", argumentiert sie.

Die Stadt ist in der Vergangenheit nicht untätig dabei gewesen, die Situation für die Bewohner des Neckarstadtteils zu verbessern. So wurden im Frühjahr 2018 im Bereich rund um die Werastraße in drei Abschnitten Bewohnerparkzonen eingerichtet. Während einer Sitzung des Technischen Ausschusses im September vergangenen Jahres regte CDU-Stadträtin Renate Breuning an, die zeitliche Begrenzung dieses Anwohnerparkens ab der Öffnung der Neckarhalle aufzuheben. Eine Aussage der Stadt, ob diese Überlegungen weiter verfolgt werden, ging bis Redaktionsschluss nicht ein.

Mitarbeiter suchten im Neckarstadtteil nach Parkplätzen

Auch am Samstagabend bei der offiziellen Schlüsselübergabe, fährt die Anliegerin fort, sei es vorgekommen, dass Mitarbeiter der in der Halle tätigen Catering-Firmen im Neckarstadtteil nach Parkplätzen gesucht hätten. Die Hallensecurity hätte ihnen zuvor das Parken an der Halle untersagt. Während der Veranstaltung stand den Besuchern nur der 44 Stellplätze große Parkplatz auf der Eingangsseite zur Verfügung. "Da ist es doch das normale Vorgehen, dass die wenigen Plätze dann wenigstens von Gästen der Halle genutzt werden sollten", sagt Brunner. Am Sonntag konnten die Besucher auf etwa 70 weiteren Stellplätzen auf dem großen Parkplatz auf der anderen Hallenseite sowie auf dem Hochschul-Parkplatz in der Erzbergerstraße parken.

Wenn jemand nicht auf einem der beiden Plätze an der Halle parken könne, hieße das nicht, dass er in den Neckarstadtteil fahren muss, so Brunner weiter. Schon in der Vergangenheit hatte die Stadt auf die meist ungenutzten Kapazitäten in der Burgstraße oder den Parkhäusern in der Innenstadt hingewiesen, die sich ebenfalls in fußläufiger Reichweite befinden.