Die geplante Lichtkunst stößt scheinbar nicht bei allen Bürgern auf Begeisterung: Zumindest spenden möchten dafür nur wenige. Foto: Stadt

Spendenfreude für Lichtkunst am Bau lässt zu wünschen übrig. Jetzt muss Haushaltskasse herhalten.

VS-Schwenningen - Die Bauarbeiten an der Neckarhalle laufen auf Hochtouren – und bereits im Februar soll die geplante Lichtkunst am Bau installiert werden. Doch die Pläne sind ins Stocken geraten – es mangelt an den erforderlichen Sponsoren.

Während sich die Blicke mit dem letzten Eröffnungsball der Schwenninger Narrenzunft allmählich Richtung Neckarhalle richten, wo dieser ab nächstem Jahr stattfinden soll, wird die neue Stadtteilhalle auch in der kommenden Sitzung des Verwaltungs- und Kulturausschuss Diskussionsstoff sein: Widererwarten muss für die geplante Kunst am Bau in den Haushaltstopf gegriffen werden.

Bereits im Oktober hatte der Gemeinderat den Plänen der Verwaltung zugestimmt, die Neckarhalle in einem im wahrsten Sinne des Wortes noch attraktiveren Licht dastehen und die Außenfassade mit sogenannten Lichtlinien ausstatten zu lassen. Kostenpunkt: rund 50.000 Euro – 39.000 für die Herstellung, 11.000 als Honorar für den renommierten Lichtkünstler Andreas Schmid aus Berlin. Dieser konnte auf Vorschlag des Galerie-Leiters Wendelin Renn für die Realisierung gewonnen werden.

Bislang erst 10 000 Euro zusammengekommen

Doch wird es überhaupt so weit kommen? Denn die Budget-Mittel wurden vom Gemeinderat zwar im Haushalt 2018 bereitgestellt, jedoch mit einem Sperrvermerk versehen. Das Amt für Kultur sowie die Kultur- und Tagungsräume VS GmbH sollten selber auf Sponsorensuche gehen, um das Geld zu berappen. Die Stadt hätte demnach nur für die überschaubaren Folgekosten sorgen müssen: Stromkosten von monatlich 30 bis 50 Euro, 300 bis 400 für die jährliche Wartung und im Falle eines Komplett-Austauschs der LED-Lichter einmalig 5000 Euro.

Die Suche hat sich aber bisher als "mäßig erfolgreich" entpuppt, wie die Vorlage der Verwaltung für den Verwaltungs- und Kulturausschuss am kommenden Mittwoch, 17. Januar, deutlich macht. Mitte Dezember hätten erst verbindliche Sponsorenzusagen von 10.000 Euro vorgelegen, ein Unternehmen sei noch in der Prüfung eines möglichen Hauptsponsorings.

Das ist der Verwaltung jedoch zu vage: Da die Fassadenkonstruktion bereits im Februar angebracht werden muss, benötigten die Planer rund um das Architektenehepaar Muffler noch in diesem Monat grünes Licht.

Firmen verweisen auf Gewerbesteuer

Waren die Stadträte im vergangenen Herbst noch unter anderem wegen der Kostenersparnis voll des Lobes für der Kunstidee, müssen sie jetzt wohl oder übel in den sauren Apfel beißen: Sie sollen in der nächsten Woche den Sperrvermerk aufheben und das Geld aus der Haushaltskasse einfließen lassen. Das Kulturamt und die KTVS GmbH, die die Halle betreibt, werden jedoch die Suche nach weiteren Sponsoren fortführen, heißt es in der Vorlage – in der Hoffnung, diesmal erfolgreicher zu sein.

Von Oktober bis Dezember sei mit zahlreichen Unternehmen und Einzelpersönlichkeiten in der Stadt und Region gesprochen worden – mitunter mit denen, die der Gemeinderat im Oktober vorgeschlagen hatte, so auch Waldmann Lichttechnik. "Mehrfach wurde die Ablehnung einer finanziellen Unterstützung begründet mit dem Hinweis, man zahle Gewerbesteuer und die finanzielle Situation der Stadt sei noch nie so gut gewesen", heißt es vonseiten der Verwaltung. Sie setzt aber weiterhin auf die Kunst am Bau, schließlich werte sie die Halle von außen auf und unterstreiche ihre öffentliche Bedeutung. Die Lichtlinien sollen durch eine Steuerung ihrer Lichtintensität verändert werden. Es können zudem unterschiedliche Weißtöne erzeugt werden.