E-Mobilität beim Bus wird ein Zukunftsthema. Foto: © Björn Wylezich/Fotolia.com Foto: Schwarzwälder-Bote

Kreisausschuss: Zusätzliche Wünsche, wie Verbindung von Furtwangen nach St. Georgen und Nachtbusse

Dem neuen Nahverkehrsplan wurde im Ausschuss für Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit viel Lob zuteil. Es gibt jedoch auch darüber hinaus gehende Wünsche, wie zum Beispiel eine Busverbindung von Furtwangen nach St. Georgen, die Bürgermeister Josef Herdner (CDU) einforderte.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Elektrobusse sollten, so wurde an Redebeiträgen von Landrat und Fraktionssprechern deutlich, zumindest auf einer eingegrenzten Fläche mal ausprobiert werden. Allerdings, so merkte Landrat Sven Hinterseh an, sei das eine Frage des Geldes wie Busse überhaupt. Die Strecken Blumberg-Donaueschingen und Villingen-Furtwangen will man beim Land für Regiobusse ins Gespräch bringen. Die Kosten würden dann vom Land zu 50 Prozent übernommen und die Verbindungen im Stundentakt an sieben Tagen bis 24 Uhr fahren, erklärte Ulrich Grosse. Josef Herdner machte sich außerdem für den Panoramabus stark, aber hier setzte Hinterseh eine Grenze, denn es handele sich um einen Busverkehr, von dem Nachbarkreise tangiert seien. Diese müssten sich dann beteiligen. Im Rahmen der späteren Feinabstimmung des Nahverkehrsplans wird aber Herdners Vorschlag für eine Busverbindung Furtwangen St. Georgen möglicherweise noch einmal geprüft. Er wisse, dass es sich unter anderem um eine "Handvoll Leute" handele, die von Furtwangen nach Konstanz wollten, sagte Landrat Hinterseh. Er verkenne nicht, dass es zum Bahnhof nach St. Georgen über Schönenbach-Rohrbach-Brigach näher sei, aber eine solche Buslinie zusätzlich würde 600 000 bis 700 000 Euro kosten. "Wir können es ja mal zwei, drei Jahre versuchen", schlug der Landrat vor.

Oberbürgermeister Rupert Kubon (SPD) wünscht sich mehr Nachtbusse in der Doppelstadt.

In Bezug auf Werbung auf den Bussen stellte Michael Schmid für die CDU den Antrag, wenigstens Werbung für Automarken und Fahrschulen zuzulassen. Doch bei einem Patt von neun zu neun Stimmen wurde dieser Antrag abgelehnt. Auch Landrat Hinterseh meinte, er bevorzuge im Nahverkehr Busse, die als solche erkennbar seien.

Jörg Frey (Freie Wähler) dankte anschließend für die "Doktorarbeit", den neuen Nahverkehrsplan, der unter Federführung des im August verstorbenen Andreas Metzger zusammengestellt wurde. "Wir freuen uns über klare Vorgaben, wie zum Beispiel, dass Fahrzeuge nicht älter als acht Jahre sein sollen", sagte Frey. Obwohl E-Busse im Schwarzwald schwer zu realisieren seien, plädiere er dafür, diese in Zukunft mit zu berücksichtigen. "Ich freue mich über den neuen Busverkehr von Triberg nach Elzach, dieser dient nicht nur Touristen, sondern auch Arbeitenden und Studierenden", sagte Frey, der auch die Anbindung an die S-Bahn nach Freiburg erwähnte.

Dank sprachen Michael Schmid (CDU) und Rupert Kubon aus. Kubon meinte, der neue Nahverkehrsplan bringe erhebliche Fortschritte. "Wir wollen für die Bürger das Beste, was Qualität und Alter der Busse angeht." Wichtig sei ihm außerdem die Ringzugverbindung von Villingen nach St. Georgen. Wenn die bisherige Generation der Ringzugwagen auslaufe, "werden wir elektrisch fahren", stellte Landrat Hinterseh in Aussicht.

Armin Schott (Grüne) dankte ebenfalls den Machern des Nahverkehrsplanes und erklärte, er sei begeistert, dass so viele Anregungen gekommen seien. In Bezug auf E-Mobilität sprach er sich für ein Projekt aus und plädierte außerdem für ein Kurzstreckenticket. Dieses hinterfragte Hinterseh in Bezug auf Kontrollmöglichkeiten: "Es gibt keine Schwarz-, sondern Graufahrer".

Für Flexibilität statt Dogmatik plädierte Adolf Baumann (FDP), der von einem "gelungenen Konzept" sprach. "Wir müssen vertrauen, das die Verknüpfung auch mit anderen Landkreisen funktioniert", sagte er. Der Nahverkehrsplan muss nun noch den Kreistag passieren.