Über das neue Tannemer Narrenblättle freut sich das Redaktionsteam: (von links) Monja Preisinger mit Maximilian, Ramona Neugart und Mira Jochum mit Lars. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnet: "Tannemer Narreblätte" wird am 23. Februar verteilt / Redaktionsteam sammelt fleißig Anekdoten

VS-Tannheim (wz). Das diesjährige "Tannemer Narreblättle" ist mit dem gewohnten Umfang von rund 40 Seiten druckfrisch wie seit zehn Jahren ausgeliefert und wird in Kürze im Haustürgeschäft an alle Haushalte ausgeliefert.

Das Narrenblatt gibt es seit 1958 in fast ununterbrochener Reihenfolge, vom Golfkriegsjahr abgesehen, und ist eine örtliche Institution. Alle 61 Ausgaben scheinen nicht erhalten zu sein. Das Redaktionsteam hat die Ausgaben seit 1971. Seit 2009 zeichnet Ramona Neugart inhaltlich für das Blättle verantwortlich, seit 2013 im Triumvirat mit Monja Preisinger und Mira Jochum. Allein müssen sie die kleineren oder größeren Ausrutscher ihrer Mitbürger nicht verbraten: Sie schätzen sich glücklich, dass es regelmäßig rund zehn Schreiberlinge gibt.

Die im Narrenheft aufgeführten Täter kommen Querbeet aus der Tannemer Bevölkerung. Einer holte sich seine Schnittblumen zum Muttertag aus einem fremden Tannemer Vorgarten. Zwei Tannemerinnen glätteten ihre Haare mangels Glätteeisen mit dem Bügeleisen auf dem Bügelbrett. Von einem missglückten Kuchentransport wird berichtet, dessen Masse vom Kirchhofpflaster gekratzt werden musste, und vom Beinbruch eines Storches. Erstmals wandte sich ein Tannemer an die Narrenredaktion wegen einer Liebeserklärung für seine Angebetete. Das äußere Outfit hat sich in den Jahren nur wenig verändert. Außen grün, innen weiß, auf dem Deckblatt ist die Karikatur zu einer Geschichte abgebildet. Lediglich von 1997 bis 2007 gab es ein einheitliches Deckblatt. In den Jahren 1990, 2000 und 2010 zierte die Osemali-Geschichte das Cover. Die mittigste Seite des Blättles ist seit neun Jahren den Kindern reserviert.

Dieses Mal ist es eine Malvorlage für einen Osemali-Hästräger, die Prämierung findet am Schmotzigen nach dem Kinderumzug statt. Erstmals entwarf man mit "Schwarzer Aschermittwoch" ein Kartenspiel für die ganze Familie, die Karten können ausgeschnitten werden.

Die Karikaturen zu den Geschichten werden von Ramona Neugart gezeichnet. Die Leute wissen aber, wo sie das Rohmaterial einwerfen können, nämlich bei den Mitgliedern der Redaktion. Wer sich nicht beobachten lassen möchte, kann dies auch per E-Mail erledigen: narrenblatt@gmail.com.

Was nach Drucklegung noch frisch hereinkommt, wird beim Osemali-Ball am Fasnetssonntag in der Ansage verbraten oder für die Ausgabe im nächsten Jahr gebunkert. Sieben Berichte sind bereits wieder im Fundus. Die Auflage musste auf 400 Exemplare erhöht werden, nachdem im letzten Jahr nur noch zwei Hefte übrigblieben.

Die Haustürgeschäfte erledigen der Elferrat und die Hästräger. Die närrische Postille wird am 23. Februar in allen Haushalten sehnlichst erwartet und meist bleibt es nicht nur bei einem formlosen Haustürverkauf: Frühschoppen ist oftmals inklusive.