Im Bauernhof der Familie Epting erfuhren die Kinder einiges über die Kühe und das Melken. Foto: Schule Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundschule: Außerschulische Lernorte spielen eine Rolle / Schüler sehen wo die Milch herkommt

Die Themen Natur und Kultur der Heimat werden an der Grundschule Pfaffenweiler ganz groß geschrieben.

VS-Pfaffenweiler. Im Rahmen des vom Naturpark Südschwarzwald geförderten Projekts "Naturpark-Schule" erleben die Schüler einen ganzheitlichen und praxisnahen Zugang zu relevanten Themen ihres Heimatortes, sozusagen eine Art moderner Heimatkunde.

Diese Themen orientieren sich am Bildungsplan und werden als Modul unter Einbeziehung außerschulischer Kooperationspartner dauerhaft verankert. Die Projektleiterinnen Polly Dieser und Veronika Grimm begleiten Veranstaltungen zu verschiedensten Themen. Die Grundschule Pfaffenweiler wird am 13. Juli zur Naturpark-Schule zertifiziert.

Die Schüler der zweiten Klasse besuchten Familie Ettwein auf ihrem Bauernhof in Pfaffenweiler. Gleich am Morgen kam das Milchfahrzeug und holte die Milch ab. Fasziniert beobachteten die Kinder wie die Kühe vom Melkroboter vollautomatisch gemolken werden. Doch wie viel Liter gibt eine Kuh am Tag und wie lange dauert ein Melkvorgang? Diese und viele weitere Fragen hatten die Kinder zusammen mit Schulleiterin Claudia Reichmann und Referendar Haenning Baumann vorbereitet. So viele neue Endrücke machten hungrig. Und so konnten sich die Kinder in einer kleinen Versperpause mit Kakao und einer frisch zubereiteten Milchspeise stärken. Abschließend gab es noch Gelegenheit, die Kälbchen zu füttern und die Katzenbabys zu streicheln. Die Drittklässler lernten auf dem Kartoffelfeld traditionelles Kartoffelsetzten bei Herzogenweiler kennen. Zusammen mit der außerschulischen Kooperationspartnerin Angelika Thoma, der Klassenlehrerin Andrea Schmidt und der Projektleiterin Polly. Dabei wurde den Kindern das Kartoffelsetzten von Hand und der Unterschied zum maschinellen Verfahren erklärt.

Die Schüler erfuhren unter anderem, wie anstrengend die Arbeit auf dem Feld ist und was die Kartoffel braucht, um gut wachsen zu können. Anschließend stellten die Schüler viele Fragen. Das Wachstum der Kartoffel wird nun über den Sommer beobachtet, und im Herbst lernen sie auf dem Feld alles über das Ernten von früher und heute kennen. Auch waren die Drittklässler mit Revierleiter Werner Zeitvogel vom Forstamt Villingen-Schwenningen auf der Spur der Biber am Pfeifferlochweiher und am Wieselsbach. Die Kinder bestaunten die Bauwerke der großen Nager und waren fasziniert von deren Nagespuren, die man an Bäumen entdecken konnte.

Auf dem Rückweg nach Pfafenweiler wurde versucht selbst einen Damm zu bauen. Dabei stellte sich heraus, dass das gar nicht so einfach ist.

Gut ausgerüstet mit Becherlupe und Insektenstaubsauger wanderten die Schüler der ersten Klasse mit ihrem Fachlehrer Matthias Meyenburg zu den großen Ameisenhaufen am Winterhaldenweg. Mithilfe eines Modells vom Inneren eines Ameisenhaufens lernten sie sowohl die Entwicklung einer einzelnen Ameise als auch die des ganzen Staates kennen.