Das "Futa"-Ensemble gründete sich 2013: (vordere Reihe, von links): Marie Fehrnbach, Kathrin und Simon Merkle, Silke Singer, ­Margret Aldinger und Jolande Berberich, (hintere Reihe, von links): Andreas Goeft, Dennis Schindler, Constanze Kaiser und Manuel Seeger. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: "Futa"-Ensemble gibt ausschließlich Benefizkonzerte / Am Sonntag in der Johanneskirche

Die öffentliche Debatte über die Stolpersteine als dezentrale Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus waren 2013 der Anlass für die Gründung des Gesangsensembles "Futa".

VS-Villingen. Die Sängerinnen und Sänger begleiteten die ersten Mahnwachen, die nach der Ablehnung durch den Gemeinderat stattfanden. "Damals beschlossen wir zusammenzubleiben", sagt Gründungsmitglied Constanze Kaiser, inzwischen auch Vorstandsmitglied des Vereins "Pro Stolpersteine VS".

Namen bleibt geheim

Man kannte sich aus dem Lehramtsstudium für Musik an der Pädagogischen Hochschule in Freiburg, traf sich in Villingen wieder und gab sich den Namen "Futa". Warum, das soll ein Geheimnis bleiben. "Es gibt viele Geschichten über die Entstehung unseres Namens", sagt Mitbegründer Manuel Seeger lächelnd, verrät aber keine.

Das derzeit elfköpfige Ensemble mit seinem mehrstimmigen a-capella-Gesang hat sich längst einen Namen gemacht. Waren es zu Beginn außer den genannten Mahnwachen vor allem Hochzeiten und Taufen, zu denen man gebeten wurde, so kann sich das Ensemble inzwischen auf sein fünftes Sommerkonzert freuen. Am Sonntag, 30. Juni, 17 Uhr, findet es in der Johanneskirche in der Gerberstraße in Villingen statt und trägt den passenden Titel "Futa singt – fünf Jahre schon". Der Eintritt ist frei, Spenden für einen guten Zweck werden erbeten.

Denn neben der Musik haben die Mitglieder von Futa alle ein gemeinsames Ziel: Sie möchten mit ihrem Hobby, dem Gesang, die Welt ein bisschen besser machen. Deshalb geben sie grundsätzlich Benefizkonzerte, auch an Weihnachten, und den Spendenerlös an lokale Einrichtungen weiter. Bedacht wurden schon die Katharinenhöhe, Refugio, der Bunte Kreis und der Frühchenverein. Am 8. Dezember werden sie zu Gunsten des Fohrenhofes in Unterkirnach singen.

Das Repertoire umfasst zwischen ernster und Unterhaltungsmusik alles, was sich singen lässt. Am Sonntag kann man sich in der Johanneskirche davon überzeugen. Dort werden Evergreens wie "Tourdion" und "So soll es bleiben", über Klassiker wie Mozarts "Ave verum corpus" und "Tears in heaven", Geistliches wie "Jauchzet dem Herrn alle Welt", Volkslieder ("Alle Vögel sind schon da") und Deutschrock ("Die perfekte Welle") zu hören sein.

Bei den Proben geht es gemeinschaftlich zu. Einen Chorleiter gibt es nicht, alles wird gemeinsam erörtert und beschlossen. Geprobt wird an den unterschiedlichsten Orten, denn Mietkosten dürfen keine anfallen. "Manchmal treffen wir in einem unserer Wohnzimmer", sagt Margret Aldinger, die gerade ihr drittes Kind zur Welt gebracht hat. Gut ein Dutzend Kinder kamen seit der Gründung hinzu, manchmal sind sie auch bei den Proben dabei.

Gut die Hälfte der Gruppe im Alter zwischen 28 und 39 Jahren sind Musiklehrer an örtlichen Schulen, außerdem singen drei Ärzte, ein Elektriker und eine Theologin. Alle sind stimmlich vorgebildet und haben schon in anderen Chören gesungen. Daher ist es möglich, dass man sogar achtstimmig singt. "Da hat jeder seine eigene Melodie zu singen, da kann sich keiner an den anderen hängen", sagt Simon Merkle, der einzelne Lieder ausnahmsweise auf Klavier oder Orgel begleitet.

Auf manche Mitglieder von "Futa" trifft man übrigens auch an anderer Stelle. Sie singen beim Stadtführungsbestseller "Wächters Runde" oder auf der Kneipenfasnet bei "Lady Gagack und die Südstadtfüchse" – und immer mit ihren unverkennbar guten Stimmen.