So soll es spätestens 2020 in der Sperberstraße aussehen, wenn die Wohnungsbaugesellschaft das Projekt Sperber Fair" abgeschlossen hat. Zukünftig sollen die Stellplätze, wie auf dem Bild ersichtlich, neben die Straße versetzt werden. Foto: wbg Foto: Schwarzwälder-Bote

Sperber Fair: Wohnblöcke in der Sperberstraße werden zurückgebaut / Im Frühjahr Spatenstich für Neubauten

Mit dem Abriss von drei großen Wohnblöcken beginnt in der Sperberstraße quasi ein neues Zeitalter. Bis Anfang 2020 sollen dort vier neue Mehrfamilienhäuser entstehen.

VS-Villingen. Über Jahrzehnte hinweg gehörten die Häuser zum Erscheinungsbild der Sperberstraße und des Steppachs – doch nun müssen die 1954 erbauten und mittlerweile heruntergekommenen Objekte für ein neues Wohnprojekt weichen. Hierfür haben vor wenigen Tagen die Arbeiten begonnen.

Abriss: Bereits seit mehreren Wochen liefen im Inneren der Wohnblöcke, es handelt sich um die Hausnummern 28 bis 40, die vorbereitenden Arbeiten für den nun anstehenden Abriss. So wurden zunächst Türen und Fenster ausgebaut. "Vergangene Woche haben wir nun auch begonnen, die Häuer von außen abzureißen", erklärt Rainer Müldner, Geschäftsführer der Wohnungsbaugesellschaft Villingen-Schwenningen (Wbg), die die Häuser 1996 von der Stadt erworben hatte. Seinen Angaben zufolge soll der Abriss bis Ende November vollständig abgeschlossen sein.

Vorangegangen war dem Abriss ein langer Prozess, um die Blöcke behutsam zu räumen. Seit über sechs Jahren hatte man in den Häusern keine neuen Mieter mehr untergebracht, die vergangen drei bis vier Jahre setzte die Wbg verstärkt darauf, die bisherigen Bewohner anderweitig unterzubringen. Müldner: "Wenn möglich, dann natürlich in den eigenen vier Wänden der Wohnungsbaugesellschaft."

Neubauprojekt: Ab Frühjahr 2018 sollen dort um die 70 neue Wohnungen entstehen. Als Vorbild dient hierbei das derzeit in Schwenningen umgesetzte Projekt "Neckar Fair" – entsprechend wird das Projekt auch als "Sperber Fair" bezeichnet. Das Ziel: Die Wohnungen mit günstigen Mieten für eine breite Bevölkerungsschicht attraktiv zu machen. Zukünftig sollen dort zudem mehr Menschen untergebracht werden.

Der Zeitplan sieht vor, dass dort im April oder Mai der Spatenstich für vier neue Mehrfamilienhäuser vollzogen wird, um richtig los zu legen. Die ersten Einzüge sind für Ende 2019 beziehungsweise Anfang 2020 geplant. "Dank unserer Erfahrung mit Neckar Fair gehen wir von rund anderthalb Jahren Bauzeit aus", berichtet der Wbg-Geschäftsführer. Für ihn stünde zudem nicht die Geschwindigkeit im Vordergrund, sondern dass die Arbeiten koordiniert ablaufen.

Verschiedene Bauabschnitte haben die Verantwortlichen derweil nicht geplant, gleichwohl werde man eine um etwa zwei Monate verzögerte Fertigstellung anstreben. "Das hat den einfachen Grund, dass das dann von den Umzügen her besser zu koordinieren ist."

Lage am Wohnungsmarkt: Derzeit wird bei der Wohnungsbaugesellschaft noch ausgelotet, wie viele Wohnungen genau in den vier Blöcken untergebracht werden. "Wir sind hier gerade dabei, den Marktbedarf zu analysieren, um zu erfahren, welche Größen nachgefragt werden", so Müldner. So gäbe es seinen Angaben zufolge einen erhöhten Bedarf an kleineren Größeneinheiten. "Aufgrund der kleinen Renten werden auch immer häufiger kleine Wohnungen gebraucht." Zudem hätte man ein weiteres Thema im Blick: Für die Wohnberechtigungsscheine dürften die Objekte nicht größer als 48 Quadratmeter sein. Die größte Einheit in den Mehrfamilienhäusern liegt übrigens bei rund 90 Quadratmetern.

Was den Bedarf an Wohnungen auf dem Markt betrifft, so sei der soziale Wohnungsbau derzeit ein großes Thema. Doch die Wbg beschäftigt noch ein Zwischensegement. Müldner: "Und zwar zwischen Sozialwohnungsbau und dem hochpreisigen Wohnungen." Hier gäbe es derzeit einen erhöhten Bedarf.

Infrastruktur: Auch rund um die neuen Wohnblöcke wird sich das Erscheinungsbild ändern, insbesondere was die Parksituation in der Straße betrifft. Entgegen anderslautender Informationen werden keine öffentlichen Stellplätze wegfallen. "Aufgrund des sozialen Wohnungsbaus erhalten wir aber das ›Gutzele‹, dass wir lediglich 0,7 Stellplätze je Wohnung anbieten müssen", erklärt Müldner. Dennoch werde sich die Situation vor Ort verbessern. Denn: Zukünftig befinden sich die Parkplätze nicht mehr direkt an der Straße, sondern – wie auf dem Bild oben ersichtlich – auf einer separaten Fläche angelegt. Doch auch für die Fußgänger wird die Situation komfortabler. Denn wenn das Projekt "Sperber Fair" abgeschlossen ist, wird es in der Straße auf beiden Seiten einen Gehweg geben.