Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen wird es geben, wenn sich ein Mitglied der Black Jackets vor dem Landgericht Konstanz verantworten muss. Foto: Murat

32-Jähriger soll Frauen zur Prostitution gezwungen haben. Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen bei Prozess.

Villingen-Schwenningen - Die Rockerszene hält die Doppelstadt weiter in Atem. Die Männer in ihren Lederjacken verunsicherten jüngst Gäste und Wirte in der Villinger Färberstraße. Und jetzt rollt das Landgericht Konstanz Fälle von Zuhälterei im Dunstkreis der Black Jackets auf.

Im Prozess am Montag, 17. März, geht es um Menschenhandel und Vergewaltigung. Das Landgericht hat acht Tage angesetzt. 14 Zeugen sind geladen. Als Tatzeit hat das Gericht die Zeit von Ende 2011 bis Ende 2012 festgelegt. Es werden Sicherheitsvorkehrungen getroffen. "Es wird auf jeden Fall Einlasskontrollen geben", zeigt David Eisele, Pressesprecher des Landgerichts, auf Anfrage des Schwarzwälder Boten auf.

Dem 32-Jährigen wird vorgeworfen, als Anführer einer rockerähnlichen Gruppierung mehrere junge Frauen mit Gewalt oder durch Drohungen der Prostitution zugeführt zu haben. Er habe die jungen Frauen gezwungen, in diversen Bordellen zu arbeiten und einen Großteil ihrer Einnahmen an ihn abzuführen, heißt es in der Anklage. Wenn die Frauen nicht willig waren, soll er sie eingesperrt, bedroht und geschlagen haben. In zwei Fällen soll er die jungen Frauen auch vergewaltigt haben, lautet der Tatvorwurf.

Die Fälle trugen sich unter anderem in Villingen-Schwenningen, Donaueschingen, Stuttgart und in der Schweiz zu, informiert David Eisele weiter. Im Mai vorigen Jahres rückte ein Spezialeinsatzkommando zu einer Wohnung in VS aus, bei dem der Angeklagte ins Netz der Polizei ging. Er gehöre den Black Jackets an, bestätigte seinerzeit das Landeskriminalamt. "Sicherlich schon über ein Jahr" lang soll der 32-jährige mutmaßliche Menschenhändler mit seinen dunklen Machenschaften in der Region aktiv gewesen sein und Frauen zur Prostitution gezwungen haben, bestätigte das Landeskriminalamt.

Die gemeinsame Ermittlungsgruppe Schleuser (GES), eine Ermittlungseinheit des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und der Bundespolizeidirektion Stuttgart, war dem Täter, der im Landkreis Tuttlingen wohnhaft sei, aber die albanische Staatsangehörigkeit hat, im Auftrag der Staatsanwaltschaft Konstanz auf den Fersen. Bei der Durchsuchung von drei Wohnungen durch das SEK, zwei in Villingen-Schwenningen, eine in Tuttlingen, machten sie den Mann schließlich dingfest. Ab 17. März steht der Mann vor Gericht.