Donaueschingen bei folgenlosen Rauschgift-Unfällen auf Platz zwei

Von Felicitas Schück

Schwarzwald-Baar-Kreis. Die gute Nachricht zuerst: Bisher gibt es keinen Drogentoten im Kreis in diesem Jahr. Die Drogenkriminalität im Kreis ist aber gestiegen: Von Januar bis September diesen Jahres wurden 320 Straftaten registriert.

Im Vorjahreszeitraum waren es 254 Fälle. Das ist eine Zunahme von 26 Prozent, sagt Michael Aschenbrenner. "Die Hauptursache ist Cannabis", schränkt der Sprecher des Polizeipräsidiums Tuttlingen ein. In 45 Fällen wurden Personen mit Marihuana sozusagen für den eigenen Gebnrauch erwischt". Auch beim Handel mit Cannabis gab es eine Zunahme. Konsumenten harter Drogen wie zum Beispiel Heroin gibt es laut Polizeistatistik im Schwarzwald-Baar-Kreis weniger, überhaupt sei der Präsidiumsbereich eher ländlich, die Drogendelikte im Hinblick auf Präsidien wie Freiburg eher unterdurchschnittlich. Es sind sogar weniger Personen mit Heroin aufgefallen als im Vorjahr; die Fallzahlen gingen von fünf auf zwei in diesem Jahr zurück. Ein wenig mehr Menschen als im Vorjahr, nämlich sechs wurden mit Kokain erwischt. "Die Heroin und Extasy-Fallzahlen sind minimal", schildert Aschenbrenner. "Sicherlich haben wir nach wie vor Konsumenten und Heroin-Händler im Bereich VS. Wir haben aber auch schon andere Zeiten gehabt, in denen Heroin ein weitaus größeres Problem war." Für viele ehemalige Heroinkonsumenten könne Subutex, ein verschreibungspflichtiges Schmerzmittel und Ersatzstoff zu Heroin, bei Mischkonsum sehr gefährlich werden.

172 Personen standen dennoch 2014 im Bereich des Polizeipräsidiums Tuttlingen unter dem Einfluss von Drogen im Straßenverkehr, als die Beamten sie kontrollierten. Von den sogenannten "folgenlosen" Drogendelikten im Straßenverkehr ereigneten sich 21 in Villingen und 23 in Donaueschingen, elf in Schwenningen und sechs in St. Georgen. "61 Fälle im Schwarzwald-Baar-Kreis, das heißt also, ein Drittel der folgenlosen Drogendelikte im Präsidiumsbereich ereigneten sich hier", sagt Aschenbrenner ernst. Donaueschingen liegt im Präsidiumsbereich an zweiter Stelle nach Tuttlingen mit 25 Fällen, dann kommt Balingen und an vierter Stelle steht Villingen. "Insgesamt haben wir aber deutlich weniger Drogendelikte als das Polizeipräsidium Freiburg", stellt Aschenbrenner fest.

Relativ gering ist die Anzahl der Unfälle, die sich 2014 unter Einfluss von Drogen im Kreis ereigneten. Von fünf Unfällen mit der Ursache Drogen wurde bei zwei ein Personenschaden, bei den übrigen ein Sachschaden festgestellt.

Ein "herausragendes Großverfahren" gibt es in diesem Jahr im Schwarzwald-Baar-Kreis nicht. Allerdings habe das Kriminalkommissariat Villingen in diesem Jahr insgesamt mindestens zwei Verfahren mit dem Tatort VS geführt, bei denen größere Mengen Rauschgift entdeckt und sichergestellt wurden. So wurden beispielsweise einmal ein Kilo Marihuana, 178 Gramm Amphetamin und 27 Ecstasy-Tabletten gefunden gefunden. In einem zweiten Fall entdeckte das Kriminalkommissariat VS sogar 3,3 Kilo Marihuana im Kreis. "Synthetische Drogen sind nach wie vor im Trend", sagt der Polizeisprecher. Die Modedroge Crystal-Meth spiele im -Kreis bisher eine untergeordnete Rolle. Klar ist, dass die Polizei bei Partys schon alles gefunden hat: LSD, Amphetamin und Ecstasy sowie Heroin. "Gerade bei Jugendlichen sind wie überall im Land Kräutermischungen (neue psychoaktive Substanzen) im Trend. Diese Substanzen sind alles andere ungefährlich", erklärt Aschenbrenner. Eine untergeordnete Rolle spielen selbst gemachte Drogen. 2013 starben zwei Menschen im Kreis unter der Einwirkung von Rauschgift; ein 30-jähriger Deutscher aus Blumberg und ein 31-jähriger Deutscher aus Donaueschingen. Beide waren langjährige Konsumenten.