Volles Haus: Außergewöhnlich groß das Interesse der Bevölkerung an der Sitzung des Marbacher Ortschaftsrates. 60 Zuhörer verfolgten mit, wie das Gremium den Planungsauftrag zum Bau von zwei Kreisverkehren beschloss. Foto: Kaletta Foto: Schwarzwälder-Bote

Ortschaftsrat spricht sich einstimmig für Planungsauftrag aus / Bau frühestens 2013

Von Georg Kaletta

VS-Marbach. Mit dem vom Ortschaftsrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig gefassten Beschluss ging an die Stadt der Planungsauftrag zur Einrichtung von zwei Kreisverkehren in dem vom Durchgangsverkehr stark frequentierten Stadtbezirk.

Wenn im nächsten Schritt der Stadtrat grünes Licht für das Bauvorhaben gibt, könnten die Kreisverkehre laut Bürgermeister Rolf Fußhoeller frühestens 2013 gebaut werden. Nach der ersten Schätzung kostet das Vorhaben rund 750 000 Euro, wozu Fördermittel des Landes für Straßenbauprojekte notwendig sind.

Im Vorfeld der Abstimmung machte Fußhoeller deutlich, dass mit der innerörtlichen Baumaßnahme die Ortsumfahrung nicht gestorben sei. "Es gibt kein entweder-oder, sondern ein und", sagte er. Das "und" komme der Verkehrslenkung im Ort zugute, denn Marbach sei mit 14 000 Fahrzeugen der am höchsten belastete Stadtbezirk nach Villingen und Schwenningen. Wann eine Ortsumgehung realisiert werden könne, wisse derzeit niemand. Deshalb sei das Vorziehen der innerörtlichen Maßnahme sinnvoll

Genauso sah dies Ortsvorsteherin Diana Kern-Epple, die meinte, dass die Verkehrsbelastung nicht weniger werde, man jedoch nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten könne, bis die seit Jahrzehnten diskutierte Umgehungsstraße komme. Mit der Einrichtung der zwei Mini-Kreisel könne der Verkehr sofort ruhiger und flüssiger fließen.

Entstehen sollen die Minikreisel mit jeweils mit einem Durchmessers von 22 Metern nahe des Gatshauses "Linde" sowie an der Einmündung der Steinwiesenstraße in die Kirchdorfer Straße. Beide Standorte zählen zu den am stärkten vom Verkehr frequentierten Knotenpunkten: Hier kommen die Verkehrströme aus Brigachtal, Rietheim, Bad Dürrheim und Villingen zusammen.

Parallel zu den Kreisverkehren sollen drei Überquerungshilfen für Fußgänger entstehen. Zudem soll die Verringerung der Straßenbreite zwischen den beiden Kreiseln zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit beitragen.

Ratsmitglied Rolf Effinger regte die Anlegung einer Überquerungshilfe bei der Kirche an, da seinen Beobachtungen nach aus Bad Dürrheim kommende Radfahrer große Probleme haben, die Kirchdorfer Straße zu überqueren. Die gleiche Anregung kam aus den Reihen der Zuhörer, aber auch kritische Stimmen: Einer stellte den Nutzen der Kreisel völlig in Frage, ein anderer meinte, dass, wenn in der Ortsdurchfahrt generell Tempo 30 vorgeschrieben wäre, man sich die Bauwerke sparen könne.