Seit 1. April ist Ben Bockemühl der neue hauptamtliche Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Villingen-Schwenningen. Foto: Eich

Ben Bockemühl ist seit April Gesamtkommandant der Feuerwehr VS. Zusammenhalt im Mittelpunkt.

Villingen-Schwenningen - Seit 1. April ist Ben Bockemühl der neue hauptamtliche Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Villingen-Schwenningen. Im Mittelpunkt steht für ihn vor allem der Zusammenhalt der Truppe.

Die Frage, ob für den 36-Jährigen mit der neuen Stelle nun ein Traum in Erfüllung geht, löst bei Ben Bockemühl ein Strahlen aus. "Für jeden Jungen ist das doch ein absoluter Traum", sagt er mit funkelnden Augen, während er sich an der Drehleiter in der Fahrzeughalle der Schwenninger Feuerwehr lehnt.

In den dort angrenzenden Räumen der Feuerwehrverwaltung sitzt Bockemühl seit 1. April und leitet die Geschicke der rund 450 Feuerwehrangehörigen in den zehn Abteilungen. Er wagt damit den Schritt von einer ehrenamtlichen zur hauptamtlichen Tätigkeit. "Ich habe meine Leidenschaft zur Berufung gemacht", freut er sich.

Zuvor war er – neben seinem Lehrerberuf – als Kreisbrandrat im bayerischen Landkreis Aichach-Friedberg tätig und erfüllt daher alle Qualifikationen, die er für die Stelle bei der Stadt benötigt. Dass er seiner Leidenschaft treu bleibt, daran bestand nie Zweifel, schließlich sei er schon früh vom "Virus Feuerwehr" infiziert worden. "Und wenn man dieses Helfer-Gen besitzt, dann bleibt man auch dabei."

Seit dem Antritt seiner Stelle steht für den 36-Jährigen vor allem eins im Mittelpunkt: Die Kameraden in Villingen-Schwenningen kennenlernen. Dazu gehört für ihn auch, dass er bei der Schwenninger Abteilung bereits seine ersten Einsätze begleitet hat, schließlich möchte er Erfahrungen über die verschiedenen Abteilungen sammeln und schauen, "wie das hier so funktioniert." Sein erster Eindruck? "Es ist schön zu sehen, dass es hier genau so professionell zugeht, wie woanders auch – die Kameraden beweisen Elan und absoluten Einsatzwillen."

Für ihn sei es sowieso "faszinierend, wie eine Stadt dieser Größe eine solche Aufgabe mit Ehrenamtlichen bewerkstelligt." Aus den Einsätzen zieht er dann entsprechende Erfahrungen, um zukünftig als Einsatzleiter wichtige Führungsentscheidungen vor Ort treffen zu können.

Er sieht sich dabei als Kapitän, "einer muss oben sitzen, aber das Schiff fährt natürlich erst, wenn alle mithelfen." Für ihn stehe das Team und die Kameradschaft an erster Stelle, er wolle deshalb auch immer ein offenes Ohr haben für alle Feuerwehrangehörigen. Und seine Zielsetzung als Gesamtkommandant? "Hierfür muss ich die Feuerwehr erst kennenlernen", erklärt er. Danach könne man mögliche Verbesserungsmöglichkeiten suchen, um die Ehrenamtlichen zu unterstützen und damit jeder seine Stärke einbringen kann.

Für ihn selber steht zunächst an erster Stelle eine Vertiefung in das Feuerwehrgesetz von Baden-Württemberg, glücklicherweise seien die Dienstvorschriften ähnlich wie in Bayern. "Trotzdem sind die Rechtsgrundlagen meine tägliche Lektüre."

Da wäre eigentlich nur eine Sache offen – in welchen Stadtteil hat es ihn denn verschlagen? "Ich bin in Schwenningen gelandet", erzählt er und ergänzt dann nach einer kurzen Pause lachend: "Es ist schon faszinierend, wie wichtig die Frage hier ist." Für ihn würden die Unterschiede der Städte keine Rolle spielen. "Was sich liebt, das neckt sich und wenn der Alarm kommt, dann arbeiten alle zusammen – egal ob aus Villingen oder aus Schwenningen."