Wegen des Besitzes von Kinderpornos muss sich ein Mann aus Villingen-Schwenningen vor Gericht verantworten. (Symbolfoto) Foto: dpa

Polizei findet bei Razzia in Wohnung 46 brenzlige Videodateien. Angeklagter kein unbeschriebenes Blatt.

Villingen-Schwenningen - Die Polizei stand schon vor seiner Wohnungstür, er öffnete sie nicht, sondern löschte währenddessen klammheimlich Kinderpornos von seinem Computer. So soll sich am 16. September 2013 der Zugriff auf einen 43-jährigen in Villingen-Schwenningen wohnhaften Mann ereignet haben.

Nachdem die Beamten um 7 Uhr am Durchsuchungstag scheiterten, kamen sie wieder. Im zweiten Anlauf um 9.15 Uhr waren sie erfolgreich und stellten auf einem Laptop und einem Datenstick verhängnisvolle Dateien sicher: Filme, die Anal- und Oralverkehr von Jungen untereinander, aber auch den Analverkehr eines erwachsenen Mannes mit einem Kind zeigen.

Viele Dateien seien gelöscht worden – bemerkenswerter Weise zwischen 7.31 Uhr und 8.07 Uhr und damit direkt nachdem er ungebetenen Besuch von der Polizei bekommen hatte, so Gerichtssprecher David Böhm. 46 brenzlige Videodateien bekamen die Fahnder dennoch in die Hände. Der Mann sei kein unbeschriebenes Blatt, schon oft und einschlägig mit dem Gesetz in Konflikt gekommen, erklärte Boehm.

Seine Akte ist lang: 2004 eine Verurteilung wegen Überlassens pornografischer Schriften an eine minderjährige Person (Geldstrafe, 200 Tagessätze), im März 2009 eine Verurteilung wegen Verbreitung kinderpornografischer Schriften (7 Monate auf Bewährung), 2010 unter Berücksichtigung der Strafe von 2009 nochmals eine Gesamtfreiheitsstrafe von neun Monaten. Und nun landet er am Freitag erneut vor dem Kadi.