Der Technische Ausschuss fordert den Kreis zum Bau eines Kreisverkehrs an der Stumpenkreuzung auf. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: Gremium fordert Kreis zum schnellstmöglichen Bau eines Kreisverkehrs an der Straße auf

Abgeschmettert hat der Technische Ausschuss den Vorschlag der Verwaltung, die Gemeindeverbindungsstraße zwischen der Stumpenkreuzung und Weilersbach zu sperren, bis ein Kreisverkehr die gefährliche Verkehrssituation entschärft. Damit stellte sich das Gremium hinter den Beschluss des Weilersbacher Ortschaftsrats.

Villingen-Schwenningen. Die Gefahrensituation sei vorhanden, und die lasse sich nur mit einem Kreisverkehr beheben, betonte Bürgermeister Detlev Bührer in der Sitzung am Dienstag Abend. Um weitere Unfälle an der Kreuzung zu vermeiden, sei die Verbindung zwischen Weilersbach und Obereschach über die den Oberen Kottenweg und die Kapellenwaldsstraße zu sperren. Sobald der Landkreis den Kreisverkehr umgesetzt habe, könne die Verbindungsstrecke wieder allen offen stehen, versicherte Bührer – und verwehrte sich gegen den Verdacht des Weilersbacher Ortschaftsrats, die Stadt wolle die Straße dauerhaft dichtmachen, um die Kosten für eine Sanierung zu sparen.

Die Stadt habe alles versucht, um Unfälle an dieser Kreuzung zu vermeiden und sämtlichen niederschwelligen Möglichkeiten durchprobiert, erklärte Ralf Glück, Leiter des Bürgeramts, beispielsweise auch eine Verschlechterung der Sicht, um die Autofahrer beim Überqueren der Straße oder dem Einbiegen in Richtung Kappel, Obereschach oder Nordstetten zum Anhalten zu zwingen. Gebracht habe es letztlich nichts. Tatsächliche Abhilfe schaffe nur ein Kreisverkehr, in dem jeder sein Tempo drosseln müsse und höchstens auf den Vordermann auffahre.

Den Kreisverkehr halte auch der Ortschaftsrat für sinnvoll, allerdings setze er sich einstimmig gegen die Straßensperrung zur Wehr, fasste Ortvorsteherin Silke Lorke die Diskussion zusammen. Zum einen sei beim Kreis bisher nur von der Planung der neuen Verkehrsführung im Jahr 2019 die Rede, nicht aber von deren Umsetzung. Die Befürchtung bestehe, dass die Strecke für immer zu bleibe, wenn sie denn mal abgeriegelt sei. Zum anderen verlagere sich der Verkehr auf andere Straßen in Weilersbach – in der Folge gebe es neue Gefahrenstellen im Ort. Zumal mancher Unfall an der Stumpenkreuzung nicht nur beim Überqueren, sondern auch beim Abbiegen passieren. "Ein Großteil der Weilersbacher Bürger hat kein Verständnis dafür, dass sie darunter leiden müssen, dass lange nichts gemacht wurde", brachte Silke Lorke die Stimmung im Ort auf den Punkt.

Die Fraktion der Freien Wähler stehe hinter dem Ortschaftsrat, stellte Ernst Reiser fest. Die Einwohner dürften nicht die Strafe abgekommen. Das habe eindeutig der Kreistag "verbockt", unterstrich Reiser und warf der CDU-Fraktion vor, im Technischen Ausschuss vor drei Jahren den Bau eines Kreisverkehrs blockiert zu haben. Auch Bernd Lohmiller von der SPD, Elif Cangür von den Grünen und Marcel Klinge von der FDP machten sich gegen eine Sperrung stark. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Weilersbacher für die Verkehrsünden anderer büßen müssten, argumentierte Klinge, den ebenso wie die Ortsvorsteherin die Sorge umtreibt, dass sich bei einer Sperrung der Verkehr im Ort drastisch erhöht. Wirklich helfen könne nur die Reduzierung des Tempos. So brachte er den Antrag ein, den Kreis aufzufordern, an der Stelle zwei stationäre Blitzer zu installieren, Während Dirk Sautter, CDU, vorschlug, erst in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 25. Juli, über das Thema abzustimmen, wenn auch erste Zahlen über das Verkehrsaufkommen auf der Verbindungsstraße vorliegen, wollten die anderen Ausschussmitglieder doch eine Entscheidung. Einstimmig sehen sie Handlungsbedarf an der Stumpenkreuzung und fordern den Kreis auf, "schnellstmöglich" einen Kreisverkehr einzurichten und am besten noch 2019 mit den Arbeiten zu beginnen. Bei fünf Ja- und fünf Neinstimmen lehnte der Ausschuss eine Sperrung der Gemeindeverbindungsstraße ab. Und mehrheitlich schloss sich das Gremium Klinges Anregung an, sich beim Kreis für das Aufstellen von Radargeräten an der Kreuzung einzusetzen.