Volle Konzentration ist beim Kegeln notwendig. Dabei handelt es sich um eine Präzisionssportart, die in Wolterdingen weiter betrieben werden kann. Foto: Verein Foto: Schwarzwälder Bote

Verein: Spielgemeinschaft mit Unterkirnach und Furtwangen soll den Sport erhalten

Der Sportkegelclub Wolterdingen hat massive Personalnot. Damit auch in Zukunft gekegelt werden kann, muss der Verein nun mit zwei anderen Clubs kooperieren.

Donaueschingen-Wolterdingen. Wohin die Kugel beim Sportkegelclub "Freundschaft" weiterrollen wird, soll sich kommendes Jahr erweisen. Jetzt tritt der Verein gezwungenermaßen in einer Spielgemeinschaft an.

Der Spielermangel schlägt in Wolterdingen kräftig durch. Auf den ersten Blick sieht das nicht nach einem Problem aus: 17 passive und 30 aktive Mitglieder gehören zum Verein. Auf außenstehende wirkt das wenig dramatisch. Doch hinter dieser Zahl verbirgt sich nichts Gutes: "Unter aktiv laufen bei uns auch diejenigen, die sozusagen als Gönner des Vereins den vollen Mitgliedsbeitrag bezahlen", klärt Schriftführerin Elke Fesenmeyer auf. Und von denen nimmt gerade mal noch ein Drittel am aktiven Spielbetrieb teil.

Vergangene Runde konnte die Freundschaft doch noch wenigstens eine Mannschaft melden, was es in der 43-jährigen Vereinsgeschichte noch nie gab. Und diese gemischte Mannschaft hat sich in der Bezirksklasse A behauptet, was sie nun berechtigen würde, in die Bezirksliga C aufzusteigen.

Doch ab sofort finden sich die Spieler unter: Spielgemeinschaft Rot-Weiß Unterkirnach/Post Furtwangen/Freundschaft Wolterdingen wieder. Hier sollen die Freundschaft-Kegler in Hinblick auf die neue Runde, die Männer in der ersten Mannschaft, welche in der Landesliga A antritt, die zweite Mannschaft, die in der Bezirksliga A antreten wird, und in der Mixed I, die in der Bezirksklasse A spielen wird, verstärken. Außerdem können die Wolterdinger nach einer Durststrecke, so wieder eine Frauenmannschaft melden, die in der Bezirksliga starten wird.

Doch so ganz glücklich sind sie mit dieser Lösung nicht alle, wenn man so in die Runde hört. Die Hoffnung auf ein kleines Wunder bleibt: So viele Leute zu bekommen, dass man wieder eigenständig sein kann. Vorsitzender Armin Schmider sieht die Gemeinschaft jedoch als beste Lösung. Bei der Jahreszusammenkunft, bei der Michael Käfer für ein Jahr kommissarisch für Uwe Thiel, der nach 14 Jahren sein Amt als stellvertretender Vorsitzender niederlegte, einstimmig gewählt wurde, wurde deutlich, dass man es schade fände, wenn man nicht mehr eigenständig bleiben könnte.

Als Sportwart fungiert weiterhin Armin Lohrer, der auch Holzbester ist, und für 25-jährige Mitgliedschaft konnte Vorsitzender Armin Schmider, Andreas Stindl, ehren. Südbadische Meister im Tandem wurde die 40-jährige Elke Fesenmeyer, die schon 30 Jahre kegelt, mit ihrem Spielpartner Kevin Köcher aus Singen. Diese Woche nehmen die beiden nun an den Deutschen Meisterschaften in Ludwigshafen teil.

Viele Hindernisse

Der Sportkegelclub hatte in der Vergangenheit öfter mit gravierenden Widrigkeiten zu kämpfen: Vor einigen Jahren traten sie noch mit fünf Mannschaften an, und seit dem Tod von Dieter Doser, fehlt die Jugend. Und in einer Sache sind sich alle einig: Zum Genickbruch führte die Schließung des Wolterdinger Kegelheims vor etwa fünf Jahren. Danach war ein deutlicher Mitgliederabgang zu verzeichnen, da man dann nach Bad Dürrheim wanderte. Als die Bahn dann im vergangenen Juli auch dort geschlossen hat, führte die Reise weiter nach Unterkirnach. Dies bewirkte abermals einen Mitgliederschwund. Nicht jeder ist bereit, längere Trainingsanfahrten in kauf zu nehmen.