Ärger: Idee von OB Jürgen Roth gilt zunächst als genial / Doch dann muss der beliebte Treff ausziehen
Im Mai sprach man noch von einer "glücklichen Liaison", inzwischen ist das Tischtuch zwischen dem Team der DRK-Seniorenbegegnungsstätte am Romäusturm und dem Katzenmusikverein "Miau" zerschnitten. Man geht getrennte Wege.
VS-Villingen. Bei der Ausschusssitzung des Städtischen Seniorenrates wurde das Thema angesprochen und man wunderte sich, "dass das so an uns vorbeigegangen ist". Die Idee von Oberbürgermeister Jürgen Roth, die Betriebe der Altentagesstätte des DRK-Ortsvereines und des Fastnachtsvereines unter einem Dach zu vereinen, galt zunächst als genial.
Die Freude vor allem bei den "Katzen", die vier Jahre lang auf der Suche nach einem neuen Katzenstüble von der Verwaltung hingehalten worden waren, war groß. Die nachmittäglichen Seniorentreffs und das häufig nur an den Wochenenden stattfindende Vereinsleben der Katzenmusik schienen sich bestens zu ergänzten.
Doch wie so häufig war es schließlich mangelnde Kommunikation, die zu Frust und Enttäuschung vor allem bei den 17 für das Rote Kreuz ehrenamtlich tätigen Damen führte, die den Seniorentreff über 40 Jahren lang an fünf Nachmittagen in der Woche gestalteten. Denn sie mussten schließlich ausziehen. Am 8. Juli fand dort der letzte Seniorentreff statt.
Zwar sei man frühzeitig über eine "Nutzungsänderung" des Gebäudes im Besitz des Spitalfonds Villingen informiert worden, berichtete ein Insider, doch dann sei man – auch mangels eines Mietvertrages – vor vollendete Tatsachen gestellt und seien Termine gesetzt worden.
Miteinander reden wäre so einfach gewesen, denn Jürgen Roth ist Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes und sein Erster Bürgermeister Detlev Bührer leitet den betroffenen Ortsverband.
"Wenn man von Anfang an mit uns gesprochen hätte, hätte man eine Form der Zusammenarbeit gefunden", so der DRKler.
Inzwischen bietet der Ortsverein montags, mittwochs und freitags ein Seniorencafé im Rot-Kreuz-Haus im Benediktinerring 11 an.
Die Mitglieder der Katzenmusik machen sich derweil an den Umbau. Bis zur Fasnet 2020 soll alles fertig sein.
