Hier werden die Knöpfle geprüft und für gut befunden. Foto: Schwarzwälder Bote

Kulinarisches: Beim Knöpflewettbewerb in der VHS gewinnt Familie Müller aus Schwenningen

In der Küche der Volkshochschule in Schwenningen herrschte am Samstag Hochbetrieb, denn sechs Paare nahmen am dritten Schwenninger Knöpfle-Wettbewerb des Slow-Food-Conviviums Schwarzwald-Baar-Heuberg teil und waren voll konzentriert.

VS-Schwenningen. Jeder Teilnehmer hatte seine Knöpflemaschine, sein Rezept und die Zutaten dafür mitgebracht. Mit diesem alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerb soll die kulinarische Tradition der Schwenninger Knöpfle gepflegt werden, erklärte Martin Strangfeld, der 2013 die Idee hatte, den Verein Slow-Food-Convivium zu gründen. Mit dem Kochwettbewerb sollte die kulinarische Tradition der Schwenninger Knöpfle gepflegt werden, erklärte er.

Für denjenigen, der sich mit den Schwenninger Knöpfle nicht auskennt, sind die Knöpfle Nudeln oder lange Spätzle oder so ähnlich. Das könne er verstehen, aber Schwenninger Knöpfle gebe es eben nur in Schwenningen, schmunzelt Strangfeld.

Vor 200 Jahren habe der Tüftler und Schlossermeister Philipp Mehne die Dreibein- Knöpfle- oder Spätzlemaschine erfunden. Diese habe sich im Laufe der Jahre im gesamten oberen Neckarraum und auf der Schwäbischen Alb verbreitet.

Mit Genuss essen

Slow Food bedeute langsames Essen, also mit Genuss essen, und wurde ursprünglich in Italien gegründet, um den Barolo zu retten, so Strangfeld. Slow Food sei eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt seien für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für die zukunftsfähig arbeitenden Erzeuger.

Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen, wobei die Schwarzwald-Baar-Heuberg Region 70 Mitglieder zähle, fährt er fort. Wir achten auch darauf, dass traditionelle Lebensmittel wie der Rohmilchkäse, die Alblinse oder das Spitzkraut geschützt werden.

Inzwischen ist in der Küche der Teig soweit, dass er durch die Knöpfle-Maschine gedreht wird. Der Teig bestehe aus Mehl und Eiern und müsse so fest sein, dass er durch die Löcher der Knöpflemaschine gedreht werden könne, erläutert er.

Karin Schreiner wendet ihre Knöpfle schon in der Pfanne und verrät, dass noch Käse unter die Knöpfle komme, das gebe den besonderen Geschmack.

Im Nebenraum der Lehrküche ist der Tisch gedeckt und jeder Teilnehmer, auch die Jury, erhält eine kleine Portion der Knöpfle, die Karin Schreiner zubereitet hat. "Oh, schmeckt sehr gut", lautet das Lob, während einige Teilnehmer noch einen ganz besonderen Wein genießen.

Jury bewertet Gerichte

Vinzenz Herrmann, Ludwig Schreiner und Gudrun Strangfeld bewerten die verschiedenen Gerichte: Es komme auf die Kreativität, die Konsistenz, den Geschmack, das Aussehen, den harmonischen Gesamtablauf und die Sauberkeit am Arbeitsplatz an, erklärt Gudrun Strangfeld.

Zum Sieger wurde die Familie Müller aus Schwenningen gekürt, die neben einer Urkunde einen Hiddelesgutschein im Wert von 30 Euro sowie eine Champagnerflasche gewann. Die Zweit- und Drittplatzierten erhielten je einen Gutschein über 20 und zehn Euro sowie je einen Birnenschaumwein.

Den ersten Platz beim Kochwettbewerb Knöpfle in der VHS in Schwenningen machten Roswitha und Volker Müller aus Villingen-Schwenningen mit Geschmorten Rinderbeinscheiben mit karamelisiertem Kürbis auf Schwenninger Knöpfle. Platz zwei ging an Rose und Albert Kärcher aus VS mit Rehrücken mit Birne und Preiselbeeren, Knöpfle, Rotkohl mit karamelisierten Kastanien. Platz drei erreichten Pia Schuhmacher und Markus Vogelsanger aus Reutlingen mit Pfälzer Saumagen mit Bratkartoffelknöpfle und Pet-Nat-Kraut.