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Für das Alte Tonhallenareal haben sich bereits Investoren gemeldet. Darunter sind auch "alte Bekannte".

Villingen-Schwenningen - Zwei Wochen nach dem Start des Interessenserkundungsverfahrens für das Areal der Alten Tonhalle haben sich bereits einige Investoren für das "Filetstück" der Doppelstadt gemeldet. Darunter sind auch "alte Bekannte".

Geht es der Grünfläche in bester Lage endgültig an den Kragen? Derzeit läuft die Investorensuche für das Alte Tonhallenareal in Villingen. Die Stadt wünscht sich auf dem Gelände zur Stärkung der Innenstadt eine Lebensmittelnahversorgung, vorzugsweise einen Biomarkt, sowie ein Hotel mit Gastronomie.

Das Gelände

Gerade jetzt zur Fasnet schwelgen so manche Villinger mal wieder in Erinnerungen an die legendären Fasnetsbälle in der Alten Tonhalle, "die hätten wir jetzt noch immer dort feiern können", heißt es dann. Denn: Die Wunschvorstellung, dass die Fläche nach dem Abriss der Alten Tonhalle vor 20 Jahren mit einem Einkaufszentrum bebaut wird, ging nicht in Erfüllung. Diverse Pläne zerschlugen sich im Laufe der Zeit. Zuletzt startete die Stadtverwaltung im Jahr 2012 eine Investorensuche.

Damals erhielt die Strabag Real Estate den Zuschlag, doch weil letztendlich die passenden Mieter für den geplante Komplex fehlten, konnte dem Stillstand auf dem Gelände nicht entgegengewirkt werden. Zum damaligen Zeitpunkt umfasste die Fläche noch 8200 Quadratmeter, mittlerweile geht es jedoch nur noch um 5000 Quadratmeter. Denn der nördliche Teil der Fläche (3200 Quadratmeter) ist für die Realisierung eines Neubaus für das Amtsgericht Villingen-Schwenningen reserviert.

Die Interessenten

Nachdem am 8. Februar die Bekanntmachung "Interessenserkundungsverfahren Altes Tonhallenareal" von der Stadt veröffentlich wurde, hat sich bereits etwas getan. Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt sagt: "Es gibt einige Interessenten, die sich gemeldet haben – das Interesse ist groß." Mit dabei sind auch zwei Investoren, die sich bereits an der vergangenen Ausschreibung beteiligt und die es damals in die Endauswahl geschafft hatten.

Zum einen handelt es sich dabei um den Projektentwickler Ratisbona. Das Familienunternehmen aus Regensburg hatte damals vor, mit dem "Carré am Kaiserring" zwei Gebäude zu realisieren: einen Lebensmittelvollsortimenter inklusive Elektrofachmarkt sowie ein City-Design-Hotel. "Wir haben uns nun offiziell mit einer Interessenserkundung bei der Vergabestelle gemeldet", berichtet Tobias Hümmer, Leitung Bestandsankauf und Projektentwicklung Süd-West, auf Anfrage unserer Zeitung. Weitere Details zur möglichen Planung könne er jedoch noch nicht nennen – man müsse zunächst die relevanten Angaben zum Projekt abwarten.

Und auch die Strabag Real Estate will erneut den Hut in den Ring werfen. "Strabag Real Estate wird am Verfahren teilnehmen", verkündet Pressesprecherin Rahel Willhardt. Das Unternehmen konnte damals den Gemeinderat mit dem Konzept, zwei Gebäude mit Einzelhandelsgeschäften, Wohnungen und weiteren Räumen für Büros und Dienstleistungsangebote zu realisieren, überzeugen. Doch das Vorhaben platzte mangels interessierter Mieter, nachdem man die Stadt immer wieder vertröstet hatte.

Der Ablauf

Bis zum 1. März erhalten Investoren die Möglichkeit, sich im Rahmen des Interessenserkundungsverfahrens bei der Stadt zu melden. Nach Angaben der Verwaltung werden Bewerbern voraussichtlich bis zum Aschermittwoch, 6. März , die relevanten Unterlagen für die Bewerbung zur Verfügung gestellt. Laut der Bekanntmachung sind aus diesen die konkreten Ausführungen zum Plangebiet und zum weiteren Verfahren zu entnehmen. Spätestens bis zum 29. April erwartet die Stadt anschließend die Bewerbungsunterlagen, die aus einer beschränkten Anzahl an Plänen und einem ergänzenden Text bestehen dürfen.

Nach Eingang aller Bewerbungen erfolgt in einer ersten Stufe eine Vorauswahl von bis zu zehn Bewerbern. Anschließend können die auserwählten Investoren ihr Konzept in einem Fachgremium präsentieren. Dort erfolge eine "vertiefende fachliche Bewertung". Die Sitzung des Fachgremiums ist voraussichtlich für Mitte Juli geplant. Das letzte Wort wird schließlich der Gemeinderat haben.

Diesem sollen voraussichtlich im September maximal drei Bewerber empfohlen werden. Anschließend geht es um die Realisierung des Projekts und damit die Bebauung des Alten Tonhallenareals. So weit zumindest der bisherige Plan der Stadtverwaltung.