VS-Analyse: Jürgen Roth legt in Schwenningen noch einmal zu / In sieben Wahllokalen liegt Jörg Röber vorn

Mit 53,7 Prozent der Wählerstimmen hat Jürgen Roth im zweiten Wahlgang einen deutlichen Sieg errungen. Während er in Schwenningen die absolute Mehrheit einfahren konnte, lag er in Villingen nur knapp vor seinem Kontrahenten Jörg Röber.

Villingen-Schwenningen. In Schwenningen setzte der künftige Oberbürgermeister Jürgen Roth noch eins oben drauf: Hatte er bereits vor zwei Wochen mit 53,5 Prozent in der bisher eher roten Hochburg überraschend die absolute Mehrheit erzielt, holte er am Sonntag sogar 61,4 Prozent der 6721 abgegebenen Wählerstimmen. Erschreckend ist unterdessen die Wahlbeteiligung in der Neckarstadt, die mit 26,6 Prozent noch mal um mehr als ein Prozent geringer war als beim ersten Wahlgang.

Roth siegte in allen Schwenninger Wahlbezirken deutlich und konnte als bestes Ergebnis im Wahlbüro Gymnasium am Deutenberg sogar knapp die 70-Prozent-Marke knacken. Die wenigsten Stimmen erhielt er in der Feintechnikschule, erzielte dort mit 53,9 Prozent dennoch die absolute Mehrheit.

Entsprechend enttäuschend lief es für Kontrahent Jörg Röber in Schwenningen. Dort hatte er es also nicht geschafft, wesentlich mehr Wähler von sich zu überzeugen als vor zwei Wochen. Er blieb mit 33,0 Prozent – im ersten Wahlgang waren es 29,6 Prozent – rund sechs Prozent unter seinem Gesamtergebnis für die Doppelstadt. Mit 39,8 Prozent holte der Kandidat in einem Wahlbezirk der VHS Schwenningen die meisten Stimmen. Am wenigsten waren es am Gymnasium am Deutenberg (26,3 Prozent).

Einbußen gab es für Marina Kloiber-Jung auch in Schwenningen, wo sie vor zwei Wochen noch zweistellige Prozentzahlen bekam. Diesmal kam sie über 4,7 Prozent nicht hinaus und lag damit unter ihrem Gesamtergebnis (6,3 Prozent). Immerhin 8,1 Prozent gab es für sie in der Feintechnikschule, lediglich 2,6 Prozent in der Gartenschule.

Cem Yazici verlor in seinem Heimat-Stadtbezirk ebenso an Stimmen: Waren es im ersten Wahlgang immerhin 3,2 Prozent, rutschte der "Linde"-Wirt auf 0,7 Prozent ab. 3,0 Prozent der Wählerstimmen bekam er in der Neckarschule, in drei Bezirken wählte ihn jedoch niemand. Fridi Miller holte in Schwenningen dieselben Prozentpunkte wie im Gesamtergebnis (0,2).

Vor allem in Villingen hat Jörg Röber die Wähler überzeugt: 45,6 Prozent fuhr er da insgesamt ein, sein Kontrahent Roth hatte mit 47,2 Prozent die Nase nur knapp vorn. Besonders stark war Röber in den Kaufmännischen Schulen, in der Karl-Brachat-Schule und in der Südstadtschule, in denen er teils über 50 Prozent der Stimmen einfuhr. Sein Spitzenergebnis hatte Röber in den Kaufmännischen Schulen I, Zimmer 014, mit 55,1 Prozent, dicht gefolgt von der Karl-Brachat-Schule, Zimmer 001, mit 54,5 Prozent. In all diesen Bezirken konnte Röber gegenüber dem ersten Wahlgang auch nochmals deutlich zulegen, vor zwei Wochen wies er in keinem die absolute Mehrheit vor.

Roth punktete hingegen auf der Hammerhalde, legte sein bestes Resultat in Villingen im Kindergarten Loretto, Gruppenraum, mit 59,9 Prozent hin. Auch in allen Wahllokalen der Goldenbühlschule holte er mit 52,3 und 51 Prozent die absolute Mehrheit. Stark zeigte er sich zudem im Haslach und der Wöschhalde, in allen drei Bezirken der Haslachschule kam er auf mehr als 50 Prozent, ebenso in der Kita Wöschhalde, Zimmer 3. Roth war es gelungen, dort noch mehr Wähler als am 7. Oktober für sich zu gewinnen. Wohl auch zu Lasten von Marina Kloiber-Jung, die in der Wöschhalde damals 19,5 und 20,3 Prozent der Wähler hinter sich hatte. Nun lag sie da noch bei neun und 13,1 Prozent. Doch dies blieben weiter ihre Hochburgen, nur in der schule im Steppach (10,1), in der Bickebergschule (9,1), dem Kindergarten Loretto, Sportraum (9,0), und der Haslachschule, Zimmer 17 (9,1), war sie ähnlich erfolgreich.

Cem Yazici spielte mit 0,4 Prozent in Villingen eine noch geringere Rolle als in Schwenningen. Lediglich in der Bickebergschule und der Schule im Steppach, Zimmer 11, stand überhaupt eine Eins vor dem Komma. Da hatte er gegenüber dem ersten Wahlgang einige Stimmen verloren. Mit 0,3 Prozent der Stimmen lag Fridi Miller knapp hinter ihm. Ihr bestes Ergebnis war die Kita Wöschhalde mit 0,9 Prozent. In vielen Wahllokalen hatte niemand ein Kreuz hinter ihrem Namen gemacht.