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Beitrag in Facebook-Gruppe wird hundertfach kommentiert. Thema erhitzt Gemüter.

Villingen-Schwenningen - Das stinkt nicht nur Eltern: "Tretminen" wohin man blickt. Die Häufchen von Bello und Co. werden auf den Spielplätzen in den Wohngebieten von Villingen-Schwenningen immer häufiger zum Problem.

Die Veröffentlichung einer Doppelstädterin in der Facebook-Gruppe "Stadtgeflüster VS" wird hundertfach kommentiert. Die Bilder zeigen dutzende Hundehaufen, alle fotografiert auf ein und demselben Spielplatz im Wohngebiet Rinelen in Schwenningen. So wie hier sehe es "mittlerweile in jedem öffentlichen Park" oder auf öffentlichen Feldern und Wiesen aus, meint die Userin. "Meinen eineinhalbjährigen Sohn kann ich hier doch nicht spielen lassen!", gibt sie zu bedenken und bittet Hundehalter um Rücksichtnahme, denn: "sowas geht gar nicht".

"Auf Rinelen echt normal"

Viele Internetnutzer sehen das offenbar genauso und machen ihrem Unmut in Kommentaren Luft. John R. beispielsweise schreibt: "Wir haben auch zwei Hunde, für uns ist es selbstverständlich die Hinterlassenschaften aufzuheben auch auf dem Feld oder im Wald! Doch leider gibt es viele Hundebesitzer die das nicht tun..." Ein Kinderspielplatz sei für Kinder gemacht, diese sollten hier "spielen und rennen können ohne einen Hindernislauf durch Tretminen ignoranter Hundebesitzer machen zu müssen", meint Melanie J., in deren Wohngebiet sich dasselbe Bild zeige: "Bei uns ist es ähnlich. Da steht sogar ein Mülleimer und Tütenspender. Trotzdem lassen gewisse Leute ihre Hunde teilweise direkt neben den Mülleimer sch... und lassen es liegen". "Leider hier auf Rinelen echt normal", pflichtet Katja M. bei.

Doch wie lässt sich ein solches Problem in den Griff bekommen? Vielerorts stehen schon Spender mit Tüten für Hundekot bereit und entsprechende Behälter zum Entsorgen. "Ich habe immer einen Kotbeutel dabei", erklärt Silvia M. Eine Möglichkeit der Entsorgung, die auch Monika S. nutzt. Allerdings, sagt sie, "ärgert mich auch dass so wenig Mülleimer zur Verfügung stehen". Ein Problem, das auch Bertold Ummenhofer von den Freien Wählern bereits monierte, der daraufhin vor rund zwei Jahren mehr Behälter im Stadtgebiet geforder hat – er hatte angeregt, ehrenamtliche Paten für Hundekotspender zu suchen.

Dass die braunen Tütchen nicht des Rätsels alleinige Lösung sind, wird klar, wenn man die Diskussion zum Thema im Internet verfolgt. Vielfach, wurde angemahnt, seien die Hundebeutelstationen auch schlichtweg leer. Und immer wieder würden die Tüten zwar genutzt, aber dann offenbar gefüllt in die Landschaft geworfen. Weil auch der Verwaltung in Freiburg das Thema gewaltig stinkt, ging man hier in die Offensive. Auf großformatigen, pfiffig gestalteten Plakaten werden Hundehalter direkt angesprochen und gewissermaßen bei ihrer Ehre gepackt. Andernorts entschied man sich dafür als Abschreckung, die Kosten für mögliche Hundekot-Knöllchen klar zu kommunizieren: So kostet in Mannheim ein Hundehaufen auf der Straße 25 Euro – auf dem Spielplatz sogar 150 Euro.

Geldbuße von mindestens fünf und höchstens 5000 Euro

In VS sind die Pflichten der Hundehalter in solchen Fällen zumindest in der Polizeilichen Umweltschutzverordnung der Stadt eigentlich klar geregelt. In deren Paragraf 15 heißt es: "Der Halter oder Führer eines Hundes hat dafür zu sorgen, dass dieser seine Notdurft nicht auf Straßen, Rad- und Gehwegen, in fremden Gärten oder Rasenflächen, in öffentlichen Grün- und Erholungsanlagen oder auf Kinderspiel-, Sport-und Bolzplätzen verrichtet. Geschieht dies trotzdem, so ist der Hundekot unverzüglich von der verantwortlichen Person ordnungsgemäß zu beseitigen." Und was, wenn es doch zu, wie es in der Verordnung heißt, "verbotswidrig abgelegtem Hundekot" kommt? Dann geht man von einer Ordnungswidrigkeit aus, die eine Geldbuße von mindestens fünf und höchstens 5000 Euro "und bei fahrlässigen Zuwiderhandlungen mit höchstens 2500 Euro" geahndet werden kann.

Auch ohne Zuwiderhandlungen werden die Hundehalter zur Kasse gebeten – doch mit der Hundesteuer wird natürlich nicht das Reinigen von Parks und Plätzen von Hundekot abgegolten. Mehr als 2600 registrierte Hunde gibt es in der Doppelstadt. Die Hundesteuersätze sind seit etwa zehn Jahren dieselben und liegen bei 120 Euro für einen Hund, bei 240 Euro für jeden weiteren Hund und bei 768 Euro für Kampfhunde.