Hochzeitstauben werden immer beliebter – zum Leidwesen von Tierschützern. Einen zweiten Taubenparagrafen wird es in VS aber trotzdem nicht geben. Foto: Kahnert

Kein neuer Taubenparagraf in VS. Stadt ist Aufwand zu hoch. Immer wieder orientierungslose Vögel.

Villingen-Schwenningen - Man habe es geprüft und für unnötig befunden. Einen zweiten Taubenparagrafen, der das Entsenden von Hochzeitstauben verbietet, wird es demnach in Villingen-Schwenningen künftig nicht geben.

Bürgermeister Detlev Bührer informierte die Gemeinderäte am Mittwochabend über das Ergebnis der internen Prüfung bei der Stadtverwaltung. Der Stadtrat der Freien Wähler, Bertold Ummenhofer, hatte angeregt, Hochzeitstauben in Villingen-Schwenningen verbieten zu lassen. Vielen Tierschützern ist das Auflassen der weißen Tauben ein Dorn im Auge, weil die Tiere oft ihrem Heimatschlag entnommen und an unbekannte Orte transportiert werden. Auf ihren Flügen zurück nach Hause seien die Tiere großen Gefahren ausgesetzt. Immer häufiger berichten Tierfreunde vom Fund orientierungsloser und ausgehungerter weißer Tauben.

Auch Oberbürgermeister Rupert Kubon erklärte im September, er halte das für Tierquälerei. Doch weil dieser Hochzeitsbrauch viel zu selten in VS gepflegt werde – es waren dem zuständigen Amt nur zwei Fälle bekannt – verzichte man auf einen entsprechenden Paragrafen oder eine Satzungserweiterung. Man sehe keinen Regelungsbedarf, so Bührer, der Erlass eines Verbots stehe in unverhältnismäßig hohem Aufwand zur geringen Fallzahl.