In die Kinderbetreuung muss investiert werden. Foto: dpa

Bedarfsplanung: In vielen Einrichtungen muss zwingend gebaut, saniert oder erweitert werden.

Villingen-Schwenningen - Tragfähige Lösungen in der Kinderbetreuung müssen her, da sind sich das Amt für Schule, Bildung und Sport und die Betreuungseinrichtungen in Villingen-Schwenningen einig. Aber: Bei vielen Kindertageseinrichtungen muss gebaut, erweitert oder einiges verändert werden.

Kikripp

Die Kikripp GmbH in Villingen steht quasi auf der Kippe. Sie möchte von der Tagespflege zur formalen Kindertageseinrichtung werden. Würde das genehmigt und die Kikripp in diesem Zuge in die städtische Bedarfsplanung aufgenommen, entstünden der Stadt Zusatzkosten in Höhe von 380 000 Euro jährlich für die Bezuschussung der Betriebsausgaben sowie weitere Kosten für Investitionen und mögliche Beteiligungen, im Gegenzug bekäme die Stadt die FAG-Zuweisungen. Ohne Aufnahme in die Bedarfsplanung fließen diese an den Träger, der von der Gemeinde pro Kind einen Zuschuss erhält. In bisheriger Form könnte die Kikripp "voraussichtlich nicht aufrechterhalten werden". Dann allerdings würde auch die Anzahl der Betreuungsplätze in VS stark sinken.

Klinikum-Kindertagesstätte

Die Betriebskindertagesstätte am Schwarzwald-Baar-Klinikum stößt räumlich an ihre Grenzen. Vier Gruppen sind eingerichtet, eine fünfte soll in Betrieb gehen. Aber: Der Bedarf an Plätzen für Drei- bis Sechsjährige ist noch größer. Deshalb erwägt man, eine weitere, sechste Gruppe einzurichten und diese auszugliedern: "Es wird geprüft, ob eine sechste Gruppe in einer anderen Kindertagesstätte der Stadt räumlich positioniert werden kann", so die Stadt.

Wilhelmspflege

Der Kindergarten Wilhelmspflege der evangelischen Kirchengemeinde Schwenningen befindet sich in einem "unzumutbaren" Zustand, ein Neubau für einen viergruppigen Kindergarten wird geplant.

Kinderstüble

Das Kinderstüble in der Schopfelenstraße in Schwenningen könnte im Neubau des Wilhelmspflege-Kindergartens Platz finden. Dieses wird gerne von Eltern mit Migrationshintergrund angenommen, während die Eltern bei der Volkshochschule Alphabetisierungs- oder Integrationskurse besuchen. Am bisherigen Standort in der VHS wären umfassende Brandschutzmaßnahmen notwendig. Bis auf weiteres kann das Kinderstüble daher nur noch mit einer Gruppe mit zehn Plätzen betrieben werden. Auch das Kinderstüble am Sägebach hat Probleme: Wegen einer fehlenden Kindertoilette wurde die Betriebserlaubnis nur unter Vorbehalt erteilt.

Kindergarten St. Elisabeth

Der katholische Kindergarten St. Elisabeth in Schwenningen ist sanierungsbedürftig und soll abgerissen werden, ein Neubau am selben Platz wird vorgeschlagen. Doch die Lage ist prekär: In seinem Einzugsgebiet fallen 25 Plätze für Drei- bis Sechsjährige durch die Aufgabe der Oberlin Kindertagesstätte weg und weitere 25 Plätze in der Übergangsgruppe der AWO in der Friedensschule, die von dort aus räumlichen Gründen weichen müssen. Und: Für die 89 Kleinkinder im Alter von bis drei Jahren in diesem Sozialraum gibt es nur 15 Plätze in verlängerten Vormittagsgruppen. Ganztagsplätze gibt es dort gar nicht. Der Neubau soll zwei Millionen Euro kosten, die Stadt müsste vertraglich geregelt einen Zuschuss in Höhe von 1,65 Millionen Euro zahlen.

Kindergarten Weigheim

Der Kindergarten St. Christophorus in Weigheim soll erweitert werden, favorisiert wird ein Anbau. Die Ortschaft würde bis zu 70 000 Euro beisteuern, die geschätzten Kosten liegen bei 250 000 Euro.