Foto: Seeger/Hogg/Feuerwehr Villingen/Feuerwehr Schwenningen/Reinhardt

Rückblick: Eisklumpen zerstören am 28. Juni 2006 tausende Dächer und Autos. Rund 120 Verletzte.

Villingen-Schwenningen - Bereits zum zehnten Mal jährt sich das schwere Hagelunwetter vom 28. Juni 2006. Ein Tag, den die meisten Menschen in der Region nie vergessen werden. Es sind 30 bange Minuten, die man in Villingen-Schwenningen, Mönchweiler, Trossingen und Dauchingen an jenem Mittwoch ausharren muss, ehe eines der weltweit schwersten Hagelunwetter – ausgelöst durch ein Superzellengewitter – ein Ende findet. Die Folgen sind verheerend: Die teilweise tennisballgroßen Hagelkörner durchlöchern Dächer, zerstören Autos und Scheiben, zertrümmern Ampelanlagen und verletzen rund 120 Menschen. Panisch suchen Passanten unter Brücken und in Tiefgaragen zu Fuß oder mit ihren Autos Schutz. Weil viele Gullys verstopft wurden, steht das Wasser teilweise 50 Zentimeter in den Straßen.

1400 Feuerwehreinsätze

Kurz nachdem der Spuk vorbei ist und der Hagel auf VS niedergeprasselt war, gehen die Aufräumarbeiten los.

Mit Schneepflügen und Schaufeln befreit man die Straßen von der Eisschicht und den heruntergerissenen Blättern. Der Hauptaugenmerk liegt aber auf den zerstörten Dächern. Mit allen Fahrzeugen war die Feuerwehr in der ersten Nacht bis 4 Uhr beschäftigt, um einige von ihnen notdürftig zu reparieren. Bereits am nächsten Tag beorderte man 32 Drehleitern aus dem gesamten Landkreis in die Doppelstadt – auch aus dem Breisgau-Hochschwarzwald und sogar aus Schaffhausen kamen Feuerwehrkräfte um zu helfen. Rund 1400 Einsätze wurden abgearbeitet. Trotzdem zogen sich die Folgen des Unwetters über Jahre hinweg. Die traurige Bilanz des 30-minütigen Unwetters: 18.000 beschädigte und zerstörte Hausdächer, selbst Ampeln wurden durch die Wucht der riesigen Hagelkörner zerstört (Schaden: 140.000 Euro), tausende zerbeulte Autos und allein 150 Millionen Euro Versicherungsschaden in der Doppelstadt.