Die GaD-Sanierung wird wieder teurer. Foto: Kratt

Weitere 600.000 Euro fallen für GaD an. Stadt sucht nach rechtlichen Mitteln. Gemeinderat entscheidet.

VS-Schwenningen - Der erneute Ärger am Gymnasium am Deutenberg (GaD) ist vorprogrammiert: Nach aktuellen Berechnungen des zuständigen Planungsbüros könnten sich die Sanierungskosten um weitere 600.000 Euro erhöhen.

Scheint mit der Nachbesetzung der Schulleiterstelle Ruhe in die personelle Lage am GaD zu kommen, ist die bauliche Situation aufgebrachter denn je: Wie die Stadt in der Informationsvorlage zu den nächsten Sitzungen des Technischen und des Verwaltungsausschusses (16. und 17. Juli) mitteilt, wird es unerwartet nochmals eine Kostensteigerung bei der Sanierung des Hauptgebäudes geben.

Obwohl die Verwaltung seit Anfang März mehrfach mündlich und schriftlich das Freiburger Planungsbüro Hotz und Architekten dazu aufgefordert hätte, habe dieses erst vor rund einer Woche den aktuellen Kostenstand mitgeteilt.

Gesamtkosten liegen bei über 31 Millionen Euro

Zum zuletzt genehmigten Gesamtbudget (30,45 Millionen Euro) kämen demnach noch einmal 353.000 Euro Mehrkosten hinzu, so die Vorlage. Inklusive einer "zusätzlichen Reserve für Unvorhergesehenes" in Höhe von 250.000 Euro, die die Architekten empfehlen, könnte sich die Gesamtsanierungssumme auf 31,053 Millionen Euro belaufen.

Aus zeitlichen Gründen gibt es bisher noch keine komplett ausgearbeitete Vorlage seitens der Stadt, über das Thema wird also erst in der Gemeinderatssitzung am 24. Juli entschieden. "Ebenso konnte noch nicht verwertbar geprüft werden, ob und inwieweit gegen die beauftragten Planer gegebenenfalls Regressansprüche geltend gemacht werden können", macht die Verwaltung die Brisanz der unerwarteten Kostenexplosion deutlich.

Denn ob die Stadträte diese in kauf nehmen, ist fragwürdig: Erst im März hatten sie Mehrkosten in Höhe von rund 1,944 Millionen nur missmutig bewilligt und Mittel für zusätzliche Möbel sogar gestrichen. Im Laufe der vergangenen Jahre hatte sich der Gemeinderat immer wieder an den rasant steigenden Sanierungskosten des denkmalgeschützten Gebäudes aufgerieben. Laut Verwaltung haben sich die Kosten seit dem Projektbeschluss im Dezember 2016 – damals 25,8 Millionen Euro – um 20 Prozent erhöht.

Dem finanziellen Ärger nicht genug: Die zuletzt bereitgestellte Reserve in Höhe 550.000 Euro, die die Planer im März mit einer fristgerechten Fertigstellung des Gebäudes nebst Rückumzug aus den Containern für die Sommerferien begründeten, ist bereits aufgebraucht – Fertigstellung und Umzug sind aber mittlerweile auf den Herbst verschoben.

Ob die Einweihung wie ursprünglich vorgesehen mit der offiziellen Verabschiedung von Schulleiter Manfred Koschek durch Stadt und Regierungspräsidium stattfinden kann, ist also offener denn je.