Tritt nach 20 Jahren an der Spitze des Geschichts- und Heimatvereins Villingen zurück: Günter Rath. Foto: Zieglwalner Foto: Schwarzwälder-Bote

Langjähriger Vorsitzender muss Aktivitäten aus gesundheitlichen Gründen zurückschrauben / Nachfolger gesucht

Von Martina Zieglwalner Villingen-Schwenningen. Er hat dem Geschichts- und Heimatverein Villingen in den vergangenen 20 Jahren ein Gesicht gegeben, das Angebot ausgebaut, neue Projekte angestoßen und begleitet. Jetzt muss der Vorsitzende Günter Rath seine Aktivitäten aus gesundheitlichen Gründen zurückschrauben. Bis zur nächsten Hauptversammlung im März ist die Arbeit auf den Schultern seiner Vorstandskollegen Helmut Kury, Helga Echle, Hasko Froese und Hermann Schuhbauer verteilt. Nun seien die Mitglieder gefragt, sich an der Suche nach einem neuen Vorsitzenden zu beteiligen, betont Rath.

Nach all den Jahren gehe er natürlich mit einem weinenden Auge, habe er die Verantwortung doch gerne getragen. "Es war immer eine schöne Zusammenarbeit mit dem Vorstand, der die Ideen mitgetragen und umgesetzt hat, da sind viele Freundschaften entstanden", erzählt der 65-Jährige. Werner Huger hatte den früheren Geschichtslehrer für den Verein gewonnen, in dem er sich seit 1983 im Beirat engagierte, 1991 das Amt des zweiten Vorsitzenden übernahm und 1993 selbst an die Spitze trat. Dass daraus 20 Jahre werden, habe er damals nicht geahnt. Er habe einen gut aufgestellten Verein vorgefunden, den Huger lange Jahre geprägt habe. Dessen Weiterentwicklung habe er sich zur Aufgabe gemacht.

So freut er sich, dass die Zahl der Mitglieder seither von rund 200 auf gut 600 angestiegen ist. Es sei gelungen, das Jahresheft von 40 auf mehr als 100 Seiten zu erweitern. Inzwischen gelte es als Fundgrube für alle, die an der Geschichte der Stadt und der Region interessiert seien. Die Exkursionen, ob Tagesausflüge oder mehrtägige Fahrten, seien schnell ausgebucht. Toll sei es, dass sich Vereinsmitglieder als Referenten in die Vortragsreihe einbringen und so den Zusammenhalt stärken.

Als einen Höhepunkt in seiner Zeit als Vorsitzender nennt Rath die Renovierung der Silbermann-Orgel, für die sich der Verein engagierte und die er mit einer CD und einer Kunstausstellung begleitete. Oder auch die Installation der Stele von Klaus Ringwald am Friedhof, die an den Stationenweg erinnert und die der Verein als Geschenk für Altdekan Kurt Müller in Auftrag gab, um ihm für sein vielseitiges Engagement zu danken. Mit den Räumen im Münsterzentrum eine Heimat gefunden zu haben, sei ein wichtiger Schritt gewesen, der die Arbeit erleichtere und ermöglicht habe, ein Archiv anzulegen. So zeigt sich Rath zuversichtlich, dass sich der Geschichts- und Heimatverein weiter positiv entwickelt.

Das Jahresprogramm sei durchorganisiert und laufe auch ohne ihn. Und ganz aus der Welt sei er nicht, arbeite am Jahrbuch weiter mit, stehe bei Fragen zur Verfügung und nehme an der ein oder anderen Veranstaltung teil. Aber er wolle keinesfalls einem Nachfolger hereinreden, steckt Rath die Grenzen ab. Das Ideal wäre ein Vorsitzender, der neue Wege gehe und nach seinen eigenen Vorstellungen weitermache. "Mein Wunsch ist es, dass die Mitglieder den Vorstand weiter unterstützen und bei der Stange bleiben."