In der Färberstraße kam es am frühen Sonntag zu einer heftigen Auseinandersetzung. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Kriminalität: Asylsuchende verletzen offenbar ohne Grund zwei Heimkehrer / Polizei sucht Zeugen zu der Auseinandersetzung

Villingen-Schwenningen . Eine größere Gruppe Asylsuchender hat vor verschiedenen Villinger Gaststätten für Ärger gesorgt und anschließend auf Heimkehrer eingeschlagen. Die Polizei sucht Zeugen.

Die Blutlachen auf dem Gehweg zeugten auch noch am Sonntagvormittag davon, mit welcher Heftigkeit die Auseinandersetzung am frühen Sonntagmorgen vonstatten gegangen sein muss. Heftiger als sonst? "Wir haben es dort immer wieder mit kleineren Auseinandersetzungen und Gruppen, die Ärger machen, zu tun", so Polizeisprecher Dieter Popp, "aber dass eine größere Gruppe andere körperlich angeht, gehört zur Ausnahme." Wie war es denn zu diesem Zwischenfall in der Kneipenmeile gekommen?

Wie die Polizei berichtet, habe es mit einer Gruppe junger Männer, die arabischer und afrikanischer Herkunft zugeordnet werden konnten, zwischen 5 und 5.30 Uhr erhebliche Probleme in zwei Gaststätten gegeben. Zunächst habe die etwa zehn Personen umfassende Gruppe Gäste eines Clubs schräg gegenüber der Kapuzinergasse angepöbelt und seien daraufhin rausgeworfen worden.

Doch damit nicht genug: Die Gruppe zog weiter zur nächsten Bar, dort – an der Ecke Färberstraße/Bogengasse – legten sie sich mit dem Türsteher an, der den jungen Männern daraufhin ebenfalls keinen Zutritt gewährte. Dann kam es zur verhängnisvollen Begegnung in Richtung eines Pubs an der Ecke Färberstraße und Romäusring.

Dort traf die laut Polizei "grölende und pöbelnde" Gruppe auf eine kleinere Gruppe Männer und Frauen, die sich gerade von einem Gaststättenbesuch auf den Heimweg machten. "Die aggressiven Männer warfen zunächst eine Flasche in Richtung der Gaststättenbesucher", berichtet Popp vom Beginn der Eskalation. Einen Grund, so berichtet der Sprecher, gab es augenscheinlich nicht. "Die Besucher kamen aus dem Pub, waren gut gelaunt und wurden dann angepöbelt." Es blieb jedoch nicht bei der Pöbelei und dem Flaschenwurf – denn kurz darauf flogen die Fäuste.

So wurden die Heimkehrer von dem Mob körperlich angegangen, was in einer heftigen Auseinandersetzung mündete – "die Aggressionen kamen klar aus der Gruppe der jungen Männer heraus".

Dies blieb nicht ohne Folgen. Mindestens zwei der Männer aus der Gruppen verletzten die Pub-Besucher erheblich und machten auch nicht davor halt, die am Boden liegenden Opfer weiter zu malträtieren. Darüber hinaus wurde einem weiteren Mann ein Faustschlag verpasst – und selbst eine weibliche, 49 Jahre alte Begleitung erhielt eine Ohrfeige.

"Die Opfer hatten sich gewehrt, einer der Täter wurde daraufhin auch verletzt", berichtet Polizeisprecher Popp. Dabei handelt es sich um einen 23-Jährigen, der als Haupttäter gilt und der von Zeugen bis zum Eintreffen der verständigten Polizei festgehalten wurde. Popp: "Die anderen Täter konnten fliehen." Der 23-Jährige war laut Polizei alkoholisiert und stand womöglich unter dem Einfluss von Drogen. Er wird sich wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten müssen.

Die bei der Auseinandersetzung schwer verletzten Heimkehrer im Alter von 50 und 53 Jahren wurden in das Klinikum gebracht, der 50-Jährige musste stationär aufgenommen werden und wurde erst im Laufe des Montags entlassen.

Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Popp: "Wir versuchen auch herauszufinden, wer die anderen Täter waren." Zeugen, die zu der geschilderten Auseinandersetzung Angaben machen können, werden gebeten, sich mit dem Polizeirevier Villingen, Telefon 07721/6010, in Verbindung zu setzen.