Irmgard Schmid-Maybach und ­Mathias Brunner-Schwer vor dem Direktionswagen Karl Maybachs, der heute im Besitz der Brunner-Schwers ist. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Irmgard Schmid-Maybach erzählt auf CD von ihrem Vater Karl

Villingen-Schwenningen (bn). "Eine einmalige Gelegenheit", schwärmte Mathias Brunner-Schwer gestern als Gastgeber der letzten lebenden Tochter des Autokonstrukteurs Karl Maybach, Irmgard Schmid-Maybach. Sie war zu Tonaufnahmen ins HGBS-Studio gekommen.

Die 87-jährige Maybach-Tochter ist Ehrenmitglied im Aufsichtsrat der MTU Friedrichshafen, lebt in San Francisco und begibt sich einmal jährlich auf Deutschlandtour. Diese nutzte sie jetzt, um der Bitte Mathias Brunner-Schwers nachzukommen, sich für eine Dokumentations-CD über die Maybachs zur Verfügung zu stellen. Die Doppel-CD soll Texte und Musik umfassen, eine Mischung aus Information und Unterhaltung, und im Sommer nächsten Jahres fertig sein, sagt Brunner-Schwer.

Irmgard Schmid-Maybach erzählt darauf lustige und dramatische Familiengeschichten, darunter die ihres Vaters, der trotz seines Genies am Konstruktionsbrett zwei linke Hände hatte, wenn sein Auto auf der Straße liegenblieb.

Auch Michael Graf Wolff Metternich, der Gründer des ersten Maybach-Clubs, sowie sein Nachfolger Konsul Hermann Walter Sieger kommen zu Wort. Ein Klangteppich aus dem HGBS-, MPS- und SABA-Repertoire hinterlegt die Erzählungen – Wolfgang Dauner, Willy Steck, Erwin Lehn, Henriette Gärtner werden musikalisch zu genießen sein.

Dass sich Brunner-Schwer ausgerechnet mit den Maybachs beschäftigt, hat seinen Grund. 1960 erwarb sein 2004 bei einem Autounfall ums Leben gekommener Vater Hans-Georg Brunner-Schwer seinen ersten Maybach, 1966 gar den 1927 erbauten Direktionswagen Karl Maybachs. "Zudem stammen wir beide aus Unternehmerfamilien und können auf ähnliche Erlebnisse zurückblicken", sagt Brunner-Schwer zu seiner Zusammenarbeit mit der Maybach-Erbin, die er gestern als "großartige Persönlichkeit" wahrnahm.

Irmgard Schmid-Maybach liebt den Schwarzwald, wie sie sagt, und ihre jährlichen Besuche hier. Jahrelang war sie eine enge Mitarbeiterin ihres Vaters, der die MTU-Vorgängergesellschaft Luftfahrzeug-Motorenbau GmbH gründete und von 1984 bis 2006 Aufsichtsrätin der MTU Friedrichshafen GmbH.