Sitzung: Evangelische Gemeinden rücken weiter zusammen

VS-Villingen (ewk). In einer gut besuchten Gemeindeversammlung der evangelischen Johannespfarrei Villingen ging es überwiegend um die übergemeindliche Zusammenarbeit der vier Stadtpfarreien. Außerdem wurden die Abendmahlgestaltung, Gottesdienstzeiten und die Liegenschaftskonzeption erörtert.

Mitglieder der Prozesssteuerungsgruppe, die die Ziele der letzten Visitation der Kirchengemeinde bearbeitet, informierten über den jeweiligen Sachstand. Intensiv gearbeitet wird an der Erneuerung der Homepage, mit der sich die vier Stadtgemeinden Johannes, Lukas, Markus und Paulus gemeinsam auf den Weg machen. Auch die "Offene Kirche" ist ein gemeinsames Projekt.

Angebote für Kinder

Alle zwei Wochen wird in der Johanneskirche ein gemeinsamer Kindergottesdienst gefeiert. Mitarbeiter sind willkommen. Ein Flyer ist in Entwicklung, und weitere Angebote für Kinder sollen entwickelt werden. Das "Start up"-Projekt für Jugendliche in der Zeit zwischen Konfirmation und Mitarbeit als Teamer läuft im zweiten Jahr. Derzeit sind acht Jugendliche aus drei Stadtpfarreien angemeldet. Über die Konfirmandenarbeit in den jeweiligen Pfarreien hin aus haben sich drei Stadtpfarreien zu einem gemeinsamen Konfi-Projekt zusammengeschlossen.

Bei der Sommerkirche und Konfirmationsjubiläumsgottesdiensten gibt es bereits Kooperationen. Entwickelt werden soll eine Gottesdienstlandschaft mit Abend- und Taufgottesdiensten, die jeweils in einer Pfarrei angeboten werden. Auch mit der Kirchenmusik sollen die Pfarreien zusammenwachsen. Geplant ist dazu die Gründung eines Gremiums, das diese Entwicklung gestaltet. Zur weiteren engeren Zusammenarbeit der vier Innenstadtgemeinden soll eine offizielle Dienstgruppe mit den Pfarrern, Diakonin Christine Janke und Kantor Marius Mack ins Leben gerufen werden, sowie eine Begleitgruppe aus Mitgliedern der vier Ältestenkreise. Ziel ist unter anderem die Entwicklung eines gemeinsamen Gottesdienstplans, von Konfirmandenprojekten und der Kinderkirche.

In der Diskussion wurde die Weiterentwicklung der Zusammenarbeit der Stadtpfarreien als gut begrüßt. Gefragt wurde nach weiteren Sicherheitsmaßnahmen für die Offene Kirche in der Johanneskirche. Ausdrücklich gewünscht wurden Bibelarbeitsangebote. Auch dieser Impuls wurde als gemeinsame Aufgabe angenommen.

Gottesdienstzeiten im Blick

Deutlich geäußert wurde der Wunsch nach einer Verschiebung der Gottesdienstzeit von 9.30 auf 10 Uhr sowie sommerliche Frühgottesdienste um 9 Uhr in einer der Stadtpfarreien.

Ausführlich und kontrovers diskutiert wurden Hygienemaßnahmen bei Abendmahlsfeiern mit Gemeinschaftskelch. Auslöser war das Angebot eines Gemeindegliedes, Einzelkelche zu stiften. Wie deren Einsatz in der Praxis aussehen könnte, ist noch nicht geklärt. Über eine mögliche Anschaffung muss der Ältestenkreis der Johannespfarrei entscheiden.

Für Kasualien (Taufen, Trauungen, Beerdigungen) sind auch künftig die einzelnen Pfarreien zuständig. Nach Information von Dekan Wolfgang Rüter-Ebel ist aber ein gemeinsames Pfarramt in der Diskussion. Schließlich fielen durch die sich entwickelnde Zusammenarbeit der Pfarreien auch in den Sekretariaten gemeinsame Aufgaben an.

Zur Liegenschaftskonzeption in der badischen Landeskirche teilte Kirchengemeinderatsvorsitzender Klaus Büch mit, dass der vorgesehene 30-prozentige Gebäudeflächenabbau in den Stadtgemeinden vorgenommen werden müsse. In der Matthäus-Pfarrei in Marbach und der Jakobus-Pfarrei in Niedereschach entsprechen die vorgegebenen Gemeindehausflächen den jeweiligen Gemeindegliederzahlen. Vor architektonischen Überlegungen müsse man zunächst inhaltliches miteinander erarbeiten.