So kommt die Champions League in den Gemeinderat. Foto: Spitz

Friedrich Bettecken verfolgte auf Tablet Champions-League-Spiel. Endlos-Tagesordnungen sorgen für Ärger.

Villingen-Schwenningen - Nach fünf Stunden Gemeinderatssitzung schaltete so mancher Gemeinderat am Mittwochabend einfach ab. Einer aber schaltete ein: der CDU-Gemeinderat Friedrich Bettecken. Er verfolgte auf seinem Tablet-Computer kurzerhand das Champions-League-Spiel von Bayern München gegen Real Madrid. Seine Ratskollegen versuchten derweil, gedanklich den juristischen Ausführungen des städtischen Rechtsamtes zum Verbrennungsverbot zu folgen. Möglich machte das der technische Luxus, mit dem das Gremium versorgt wird, seit die Stadtverwaltung Villingen-Schwenningen die Papierberge für Gemeinderatssitzungen zu reduzieren versucht.

Endlos-Tagesordnungen sorgen für Ärger

Und diese sind riesig. Immer wieder sorgen die Endlos-Tagesordnungen des Gremiums bei den Gemeinderäten für Ärger. Sie es, weil sie hunderte von Seiten binnen weniger Tage nicht zur ausreichenden Vorbereitungen durcharbeiten können – oder eben weil daraus auch schier endlose Gemeinderatssitzungen resultieren. Dass Bettecken sich aus der Tonhalle raus und in das Champions-League-Spiel hinein zappte, sorgte aber auch für Neid: Gemeinderatskollege Bertold Ummenhofer (Freie Wähler) beantragte nach fünf Stunden Sitzungsmarathon das Ende der Sitzung und wies auf Bettecken: "Der hat’s gut, der kann wenigstens Fußball schauen nebenher!"