Petra Mommert-Jauch (von links), Daniela Fröhlich, Regina Büntjen, Stefanie Licht, Susanne Riegger, Jochen Früh, Kerstin Siebenmorgen und Stefanie Kaiser stellen das Projekt Sturzsicherheit vor. Foto: Schück Foto: Schwarzwälder Bote

Gesundheitsamt: Projekt zur Vermeidung von Stürzen

Schwarzwald-Baar-Kreis (fsk). "Stürze haben erhebliche Komplikationen für alte Menschen zur Folge", weiß Jochen Früh. Der Leiter des Gesundheitsamtes stellte jetzt den "Baustein Sturzsicherheit" im "Projekt vitales Alter" vor. Die meisten Menschen sind in den eigenen vier Wänden gefährdet und nicht etwa hauptsächlich auf glatten Straßen wie jetzt im Moment bei Minustemperaturen, weiß Sportwissenschaftlerin Petra Mommert-Jauch.

Vor diesem Hintergrund organisiert das Gesundheitsamt gemeinsam mit der Schwenninger Krankenkasse ein kreisweites Projekt zur Sturzprävention mit dem Titel "Vitales Alter-Pro Balance-gegen den Sturz".

Das Konzept ist ein speziell auf die Bedürfnisse von älteren Menschen ausgerichtetes Programm zur Vermeidung von Stürzen. Jeder dritte Senior über 65 stürzt einmal im Leben, so Mommert-Jauch. Für die gestürzten Menschen könne sich das zur Katastrophe entwickeln, weiß Susanne Riegger von der Schwenninger Krankenkasse. Und zum enormen Kostenfaktor für die Kassen.

Deswegen sollen Mitarbeiter von Senioreninitiativen, Tagespflegeeinrichtungen, Sportvereinen und Wohlfahrtsverbänden am 6. März, 14 Uhr, zu einer Auftaktveranstaltung und Vorstellung des Projektes ins Landratsamteingeladen werden. Es folgen Multiplikatoren-Schulungen und Vorträge, der erste am 7. Juni, 19.30 Uhr im Rathaus Brigachtal. Weitere Vorträge finden jeweils um 18.30 Uhr am 18. September im Landratsamt und am 19. September im Rathaus St. Georgen statt. Zeitnah sollen dreistündige Workshops folgen, in denen wichtige Übungen erlernt werden können, um sich vor Stürzen zu schützen. Es handele sich keineswegs um Fitness-Studio-Übungen, meint Mommert-Jauch, die mit der Durchführung des Pro-Balance-Projektes beauftragt ist. "Gehen ist wichtig, man muss so lange wie möglich gehen können", schildert sie. Auch müssten Senioren Kraft haben und Gleichgewicht halten können. Beispielsweise in Bus und Bahn. "Der Haushalt ist aber das Schlimmste", weiß Jochen Früh und erwähnt Treppenstürze.

Darüber hinaus geht es um Alltagshilfen, zum Beispiel, wie man in eine Badewanne ein- und aussteigt.

Die Multiplikatoren-Schulungen sollen jeweils zwei Tage dauern. Innerhalb der Schulungen werden alltagstaugliche Übungen für Senioren zur Sturzvermeidung nach einem festen Konzept gezeigt. Dieses soll dann von den Multiplikatoren in Kursen für Senioren angeboten werden.

Die erste Schulung wird am 7. und 18. April in der Schwenninger Krankenkasse für Mitarbeiter von Tagespflegeeinrichtungen, Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen angeboten. Die zweite Schulung findet ebenfalls in der Schwenninger Krankenkasse statt, und zwar am 13. und 14. April für Ehrenamtliche von Vereinen, Betreutem Wohnen, Erwachsenenbildung und freie Kursleitern. Anmeldung bis 19. März beim Gesundheitsamt per E-Mail an R.Buentjen@lrasbk.de oder S.Kaiser@lrasbk.de