Umbauarbeiten sind für den Ganztagsbetrieb an der Friedensschule erforderlich. Foto: Pohl Foto: Schwarzwälder Bote

Friedensschule: Ausschuss stimmt Umbau für neues Betreuungsmodell zu / Kosten liegen bei 3,2 Millionen Euro

Pünktlich zum September startet der Ganztagsunterricht an der Schwenninger Friedensschule. Die Planungen für den erforderlichen Umbau hat das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau (GHO) im Technischen Ausschuss vorgelegt, der die Umsetzung für rund 3,2 Millionen Euro befürwortete.

VS-Schwenningen. Da die Genehmigung für eine Ganztagesgrundschule in Wahlform vorliege, sei es notwendig, nach den Sommerferien tatsächlich mit dem neuen Angebot zu starten, erklärte Amtsleiter Dieter Kleinhans am Mittwochabend. So gebe es zu Beginn ein Provisorium, und die Arbeiten müssten im laufenden Betrieb über die Bühne gehen. Doch das habe bei anderen Ganztagesschulen in der Stadt gut geklappt und sei nun auch mit Schulleiter Wolfgang Kneer abgesprochen. Denn um in den Genuss der vom Land gewährten Mittel in Höhe von 763 000 Euro zu kommen, gelte es, bis 2022 mit dem Umbau fertig zu sein.

Für die Umstellung auf das Ganztagsmodell sei es nicht notwendig, neue Räume zu schaffen, vielmehr gebe es Platzkapazitäten in der Grundschule, die sich für die neuen Zwecke nutzen ließen.

Die detaillierten Planungen stellte der Architekt Markus Goike vom GHO den Gemeinderäten vor. Ruhe- und Kreativräume seien im Untergeschoss ebenso untergebracht wie eine Mensa mit 150 Sitzplätzen, in der 300 Kinder in zwei Schichten essen können. Da die Ganztagesschule einen höheren Organisationsaufwand mit sich bringe, entstehe im Erdgeschoss ein Verwaltungstrakt mit genügend Flächen für Büros und Besprechungsräume, ebenso für die Schulsozialarbeit, Arbeitsgemeinschaften und den Individualunterricht. Ein Aufzug über alle Stockwerke im zweiten Treffenhaus stelle die Barrierefreiheit sicher.

In die bis jetzt ermittelten Baukosten von rund 3,2 Millionen Euro ist ein Zuschlag für nicht vorhersehbare Steigerungen eingerechnet. Allerdings sei die Sanierung des alten Abwasserleitungssystems bisher nicht komplett in der Summe enthalten, gab Goike zu. 30 000 Euro enthalte die Kostenberechnung für das Netz im Inneren des Gebäudes, ergänzte Kleinhans. Die weitere Kostenermittlung für den Außenbereich folge mit der Vorstellung der Gestaltung des Freigeländes im Gemeinderat. Und das war denn der Punkt, der bei einigen Ausschussmitgliedern auf Kritik stieß, gerade mit Blick auf die Kostenexplosion bei der Sanierung des Gymnasiums am Deutenberg.

Er freue sich, dass die Stadt in Schwenningen wieder eine Schule zur Ganztagesschule ausbaut, betonte Dietmar Wildi, CDU. Doch die fehlende Auflistung der Kosten für die Außenanlage ärgere ihn. Das gehöre zum Gesamtpaket lautete seine Kritik, der sich andere Fraktionen anschlossen. Baubürgermeister Detlev Bührer versprach, die kompletten Zahlen zu liefern, aber die Planungen fürs Freigelände seien noch nicht fertig, und es heiße, bald mit den Arbeiten zu starten, um den Zeitplan einhalten zu können. Bereits über die Sommerferien ziehe die Arbeiterwohlfahrt mit ihrem Hort in die ehemalige Hirschbergschule um, bis der Kindergarten auf der Möglingshöhe fertiggestellt ist, nannte Kleinhans den genau getakteten Ablauf. Zu diesem Konzept gehöre der spätere Umzug der Janusz-Korczak-Schule in die Hirschbergschule, trat er Gerüchten entgegen, die Stadt wolle diese Pläne nicht mehr in die Tat umsetzen. Denn der SPD-Fraktionsvorsitzenden Edgar Schurr hatte von Irritationen bei den Eltern des Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums berichtet, denen er aber zugesichert habe, dass die neue Nutzung nicht auf Eis liegt. "Planungsmitel sind im Haushalt eingestellt", betonte Kleinhans.

Und um das Chaos durch die Elterntaxis beim gleichzeitigen Unterrichtsbeginn für alle Kinder zu vermeiden, brachte Helga Baur von den Grünen als Anregung aus einem Gespräch mit dem Schulleiter mit, Sammelpunkte für die Schüler einzurichten und sie in einem von Erwachsenen begleiteten "Laufbus" zur Schule zu bringen. Dies lasse er mit dem Amt für Jugend, Bildung, Integration und Sport abklären, sagte Bührer zu. Nach der einstimmigen Entscheidung im Ausschuss ist es nun am Gemeinderat, am Mittwoch, 24. Juli, grünes Licht für den Umbau zu geben.