Die Schreibstube ist eines der Erfolgsprojekte des AK Asyl: (Von links) Diakonieleiter Reinhold Hummel, Reinhold Weinmann, Walter Irion (beide Helfer in der Schreibstube), Hans-Ulrich Hofmann, Eyelyn Preuß, Fayez Romman vom Integrationsmanagement der Stadt sowie die Schreibstubenhelferin Kerstin Bleile Foto: Streck Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Arbeitskreis Asyl zieht eine erfolgreiche Bilanz / Ehrenamtliche sollen mit Fest belohnt werden

Der Arbeitskreis (AK) Asyl in Schwenningen hat allen Grund zum Feiern. Seit fünf Jahren initiiert, koordiniert und begleitet er Projekte mit Geflüchteten. Nicht ohne Stolz präsentierten die Hauptamtlichen ihr bisher Geleistetes.

VS-Schwenningen. Als Dankeschön an die rund 120 ehrenamtlichen Helfer, die seit Jahren ihr Wissen und vor allem viel Zeit in die Flüchtlingsarbeit stecken, wird es am 10. April eine Feier geben.

Einen Rückblick auf fünf bewegte Jahre gaben die Hauptamtlichen der ersten Stunde jetzt schon. Pfarrer Hans-Ulrich Hofmann, Vorsitzender des AK Asyl, findet es toll, dass sich der Kreis so lange und kontinuierlich gehalten und stets auf unterschiedliche Aufgaben eingelassen habe.

Ohne das hohe ehrenamtliche Engagement seien die ganzen Projekte nicht möglich, hob Projektkoordinatorin Evelyn Preuß hervor. Eine der Stärken des AK Asyl sei auch immer die flexible Reaktion auf die verschiedenen Bedarfe gewesen. So entstanden Sportgruppen, eine Nähstube, das Projekt Mädchentreff, das Sprechcafé, die Hausaufgabenbetreuung und auch der internationale Frauentreff, um nur einige zu nennen. Besonders beeindruckt sei sie von den vielen kleinen Höhepunkten, so Preuß. Wenn der lange Weg der Integration von Flüchtlingen darin münde, dass sie eine eigene Wohnung und Arbeit, einen guten Schulabschluss oder eine abgeschlossene Ausbildung vorweisen können, das sei ein Erfolg – und, wenn Ehrenamtliche sagen, dass die Flüchtlingsarbeit ihr Leben bereichert habe. Der AK Asyl ist nach wie vor ein offener Kreis unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) und freut sich über neue Mitstreiter. Das Spektrum der Ehrenamtlichen sei breit und reiche vom pensionierten Lehrer bis zum einfachen Rentner, meinte Reinhold Hummel, Leiter der Diakonie Schwenningen. Den Erfolg des AK Asyl sieht Hummel auch darin, dass er sich bereits im März 2014 gegründet habe, also lange vor der Flüchtlingswelle ein Jahr später. Somit habe die Arbeit in Schwenningen auch Schule gemacht für andere Gemeinden.

Um die Zukunft des AK Asyl machen sich die Verantwortlichen keine Sorge. In den fünf Jahren habe sich ein gutes Netzwerk aus Kooperationspartnern entwickelt, sei es die Stadt, das Landratsamt, Anwälte oder das Jobcenter, alle Institutionen sind an der Seite des Arbeitskreises. Zudem gebe es noch viele Ideen, unter anderem die Einrichtung einer Reparaturwerkstatt. Einen leichten Zustrom an Flüchtlingen werde es weiterhin geben, so Hummel. Der Landkreis rechne mit 20 bis 30 Zuweisungen pro Monat.

Die Schwierigkeit sieht Hummel allerdings darin, ob Deutschland ein offenes Land bleibe und weiterhin bereit sei, Flüchtlinge aufzunehmen. Hans-Ulrich Hofmann sieht mit Sorge, dass Flüchtlinge abgeschoben werden, die formal kein Bleiberecht haben, obwohl die meisten bereits integriert seien. Eveyln Preuß fügte den Aspekt des bezahlbaren Wohnraums an, den Flüchtlinge nur schwer fänden.