Grünes Licht für den grünen Fair-Teiler-Kasten: Nachdem mit der Behörde alles geklärt ist, dürfen hier wieder Lebensmittel weitergegeben statt weggeworfen werden. Foto: Pohl

Neustart des Projekts gegen Verschwendung. Übrige Lebensmittel werden weitergegeben.

Villingen-Schwenningen - Die Foodsharing-Gemeinde, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, übrige Lebensmittel weiterzugeben anstatt wegzuwerfen, hat grünes Licht erhalten: Der Fair-Teiler, ein Schrank in Schwenningen in den die Lebensmittel gestellt oder woher sie geholt werden können, durfte wieder geöffnet werden.

Das für Lebensmittelkontrolle zuständige Amt des Schwarzwald-Baar-Kreises hatte den Schrank im Frühling ausräumen und versiegeln lassen, nachdem darin verdorbene und verschimmelte Lebensmittel lagen. Der früher für die Betreuung des Fair-Teilers zuständige Student war für die Behörde nicht mehr erreichbar, daher wurde der Fair-Teiler bis auf Weiteres stillgelegt. Am Montag nun fand ein klärendes Gespräch zwischen der Behörde und den Organisatoren des Foodsharings statt, der Fair-Teiler wurde wieder freigegeben.

Klar ist seither: Ohne Regeln funktioniert es nicht. Und wie genau es funktionieren kann, teilt die Mit-Organisatorin und Administratorin der zugehörigen Facebook-Seite, Stefanie Vochatzer, mit: "Damit der Fair-Teiler weiterhin offen bleibt und wir gemeinsam Lebensmittel teilen und somit der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken können, ist es absolut wichtig, dass sich jeder verantwortlich fühlt, an diesem Gemeinschaftsprojekt mitzuwirken." Soll heißen: Die Regale und der Kühlschrank sollen täglich kontrolliert und eventuell verdorbene Produkte entfernt werden und der Schrank muss gereinigt werden. Putz-Utensilien stehen dafür im Fair-Teiler bereit, Wasser ist im Ostbahnhof, dem Reisebüro oder der HFU erhältlich. Um einen Überblick zu bewahren, hängt eine Reinigungs- und Kontrollliste aus, in die sich die Mitstreiter dann jeweils eintragen sollen.

Klar geregelt ist ferner, was rein darf und was nicht: bereits geöffnete Produkte sind ausgeschlossen, ebenso Produkte mit abgelaufenem Verbrauchsdatum – nicht zu verwechseln mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum, "Produkte mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) dürfen dagegen geteilt werden".

Dass auch frische Lebensmittel in den Schrank dürfen und weiterhin genießbar bleiben, dafür sorgt ein Kühlschrank im Fair-Teiler, dessen Temperatur soll künftig ebenfalls regelmäßig kontrolliert und in einer Liste dokumentiert werden.

Das Foodsharing-Projekt wurde in Schwenningen zwar von Studenten aus der Taufe gehoben, und der Fair-Teiler wurde von den beiden Studentinnen Cara Schanuel und Isabelle Pflug innerhalb eines Projekts der HFU eröffnet, allerdings steht es längst allen Interessierten in der Doppelstadt zur Verfügung, Mitstreiter sind ausdrücklich willkommen, so Stefanie Vochatzer. Die Foodsharing Community ist deutschlandweit vertreten.