Muss im Feuerwehrhaus an der Oberdorfstraße bald Platz für zwei Beamtenstellen geschaffen werden? Die Wehr sieht keine Kapazität dafür. Foto: Herfurth

Entscheidung um städtische Stellen ist noch offen. "Arbeitsmarkt ist so gut wie leer gefegt."

VS-Schwenningen - Nach der Aufregung bei der Abteilungsversammlung der Schwenninger Feuerwehr über die Verschiebung von Beamtenstellen, erläutert nun die Stadtverwaltung, was hinter der Überlegung steckt. Beschlossen sei aber noch gar nichts.

Die Überlegungen, städtische Beamtenstellen vom Amt für Stadtentwicklung zum Bürgeramt zu verschieben und diese dann räumlich im Feuerwehrhaus an der Oberdorfstraße anzusiedeln, stieß bei der Abteilungsversammlung der Schwenninger Wehr am Freitagabend auf massiven Gegenwind. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr fühlten sich hintergangen, da sie dem Vernehmen nach nicht in die Pläne involviert gewesen seien. Dem entsprechend bezog Abteilungskommandant Christian Krause klar Stellung und kritisiert das Vorgehen der Stadtverwaltung.

Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten schilderte die Stadt die Situation am Montag wie folgt: "Wir haben zwei offene Stellen im Bereich ›vorbeugender Brandschutz‹, die wir seit einigen Monaten nicht besetzt bekommen", berichtet Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt. Der Arbeitsmarkt sei fast leer gefegt, weshalb es die Überlegung gebe, die offenen Stellen durch Beamte aus dem gehobenen feuerwehr-technischen Dienst zu besetzen. "Es handelt sich um Stellen, zu deren Besetzung wir als Kommune verpflichtet sind", erklärt Brunner. Da diese dann in den Zuständigkeitsbereich des Bürgeramtes fallen würden, sollten – so die Idee – die beiden Angestellten bei der Feuerwehr-Verwaltung und somit in der Oberdorfstraße ihre Arbeitsplätze haben. Diese Büros müssten selbstverständlich erst eingerichtet werden.

Kritik gibt es vonseiten der Feuerwehr vor allem für die räumliche Lösung. "Unser neues Gerätehaus ist auf die Größe unserer Abteilung ausgelegt. Jeder Platz, jeder Raum wird von den Freiwilligen und der Jugendfeuerwehr genutzt und benötigt", sagte Krause bereits am Freitag. Wie aus Kreisen der Abteilung zu hören ist, schwingt bezüglich der städtischen Pläne noch eine andere Sorge mit: Demnach befürchten einige Mitglieder, dass die Beamten tagsüber den aktiven Dienst verrichten, die Ehrenamtlichen hingegen aber abends, nachts und am Wochenende "wieder gut genug" seien, um auszurücken.

Diese Ängste kann Oxana Brunner jedoch den Mitgliedern der Wehr nehmen: "Die Beamte wären nicht im aktiven Dienst tätig. Deren Aufgabe sind sogenannte Brandverhütungsschauen", erklärt Brunner. Es seien auch keine neuen Stellen, die etwa durch neue Gesetze erst geschaffen werden müssten. Die Hoffnung der Verwaltung liege darin, durch die Verschiebung andere Bewerber anzusprechen, nachdem diese Stellen bereits zwei Mal erfolglos ausgeschrieben waren.

Ganz unumstritten scheinen die Pläne der Stadt aber auch dadurch nicht zu sein. So bestehen im Kreis der Feuerwehr Zweifel daran, dass sich Feuerwehrleute von außerhalb auf einen Schreibtischplatz bewerben würden, ohne die Chance auf einen aktiven Dienst zu haben.

In der Sache gibt es ganz offensichtlich noch Gesprächsbedarf, denn die bisherige Kommunikation war dem Vernehmen nach zumindest nicht eindeutig. Für die Stadtverwaltung ist klar, dass "noch gar nichts fix ist", wie Oxana Brunner erklärt: "Deshalb wurde es doch im Feuerwehr-Ausschuss thematisiert", sagt Brunner. Im Kreis der Feuerwehr hingegen, wurde das Informieren des Ausschusses als vollendete Tatsache aufgefasst und nicht als Diskussionsgrundlage oder erste Kontaktaufnahme. "Wenn es hier noch Gesprächsbedarf gibt, wird es den Austausch sicherlich geben", versichert die Pressesprecherin gegenüber dem Schwarzwälder Boten. Wenn gleich sie betont, dass die Stellenbesetzung primär keine Angelegenheit des Feuerwehrdienstes sei.