Zahlreiche Einsatzkräfte eilen immer an das Zentralklinikum, sobald die dortige Brandmeldeanlage auslöst. Foto: Eich

Probleme mit Brandmeldeanlage im Zentralklinikum bereinigt. Rabatt für beschäftigte Feuerwehrangehörige.

Villingen-Schwenningen - Die Zeiten, in denen die Feuerwehr mehrmals im Monat an das Zentralklinikum fahren muss, sind vorbei. Trotzdem sorgt weiterhin jeder Feueralarm für Aufsehen.

Vor genau einem Jahr wurde das Schwarzwald-Baar-Klinikum eröffnet. In der Anfangszeit sorgte vor allem die Brandmeldeanlage immer wieder für einen Alarm. In den ersten knapp fünf Monaten mussten die Einsatzkräfte allein 17 Mal mit acht Fahrzeuge und 44 Mann der Feuerwehr sowie zwei Rettungswagen zu einem Alarm ausrücken – meist ohne dass ein Einsatz vorlag.

Markus Heinzelmann, Kommandant der Feuerwehr Villingen-Schwenningen, wies bereits damals darauf hin, dass im Klinikum mehr als 9000 Melder installiert sind. "Da ist es nicht außergewöhnlich und der Technik geschuldet, dass es zu sogenannten blinden Alarmen und Täuschungsalarmen kommt", erklärt er. Neben technischen Defekten werden Alarmierungen auch häufig durch unangemeldete Handwerksarbeiten oder Zigarettenrauch ausgelöst. "Dies sorgte in der Anfangsphase auch beim Klinikum für gewisse Anlaufprobleme, ist bei einer Neuanlage aber normal", so der Kommandant.

Da die Feuerwehr ständig mit den Verantwortlichen des Klinikums in Kontakt ist, konnten die Schwachpunkte ermittelt und die Einsätze minimiert werden. "Das liegt auch an den engagierten Mitarbeitern des Klinikums", so Heinzelmann. Praktisch sei auch, dass mehrere Freiwillige der Feuerwehr im Klinikum arbeiten. Das hat auch den Vorteil, dass sich dadurch die Einsatzkosten beim Auslösen der Brandmeldeanlage – laut den Feuerwehr-Kostenersatzrichtlinien belaufen sich pro Ausrücken ans Klinikum auf fast 2000 Euro – verringern. Heinzelmann: "Pro beschäftigtem Feuerwehrangehörigen, der bei Einsätzen der Freiwilligen Feuerwehr Villingen-Schwenningen von der Arbeit freigestellt werden, gibt es zehn Prozent Rabatt, das ist allerdings auf 50 Prozent begrenzt." Getragen werden die Kosten dabei von der Klinik – nicht vom Bürger.

Insgesamt sind in der Doppelstadt 160 Brandmeldeanlagen mit der Leitstelle verbunden und verursachen rund 110 Einsätze pro Jahr. Im Vergleich mit anderen Städten sei das Einsatzaufkommen aber gering. "Dort verursachen die Brandmeldeanlagen zum Teil das Doppelte bis Dreifache an Einsätzen", weiß der Kommandant. Mit Betreibern auffälliger Anlagen werde schnell nach Lösungen gesucht, um Fehlalarme zu vermeiden, "schließlich kommt das beiden Seiten zugute", erklärt der doppelstädtische Feuerwehrchef.

Info: Fehlalarm

Laut Feuerwehr-Kommandant Markus Heinzelmann fallen im Jahr rund 110 Brandmeldungen über eine der 160 Brandmeldeanlagen (BMA) an. Etwa zehn Prozent der Meldungen werden tatsächlich durch einen Brand ausgelöst, bei 20 Prozent ist die Ursache für den Alarm nicht feststellbar; wahrscheinlich ist ein technischer Defekt. Beim Hauptanteil, rund 70 Prozent, ist die Ursache organisatorisches Versagen wie beispielsweise unangemeldete Handwerkerarbeiten oder Zigarettenrauch und Wasserdampf.