Hinter dem Feuer in der Villinger Innenstadt steckt wohl Brandstiftung. Foto: Marc Eich

Ermittler gehen bei Feuer in Gerberstraße von Brandstiftung aus. Wie geht es mit Metzgerei weiter?

VS-Villingen - Wer hat den Brand in der Metzgerei Paul gelegt? Dieser Frage muss nun die Kriminalpolizei Rottweil nachgehen, nachdem klar ist, dass das Feuer in dem Mehrfamilienhaus in der Villinger Innenstadt vorsätzlich gelegt wurde.

Damit gibt es hinsichtlich der Ermittlungen zum Brand, der am Donnerstag, 2. August gegen 6.30 Uhr ausgebrochen war, eine überraschende Wende. Zunächst war vermutet worden, dass die Ursachen technischen Ursprungs sind. Doch bereits vor zwei Wochen hatten die Ermittler nach Informationen des Schwarzwälder Boten erste Hinweise erhalten, dass das Feuer im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses vorsätzlich gelegt wurde. Auch am Mittwoch hatte ein Sachverständiger den Brandort nochmals unter die Lupe genommen.Am Freitag gab die Polizei hierzu nun eine offizielle Mitteilung heraus, in der es heißt: "Mittlerweile gehen die Brandermittler der Kriminalpolizei Rottweil, nach Hinzuziehung eines Brandsachverständigen, von einer vorsätzlichen Brandstiftung aus."

Dringend Zeugen gesucht

Um mögliches Täterwissen nicht preiszugeben, macht Polizeisprecher Michael Aschenbrenner auch auf Nachfrage unserer Zeitung keine Angaben dazu, auf welchen Tatsachen die Ermittlungsergebnisse beruhen. Aschenbrenner: "Es gibt bislang auch noch keine konkreten Verdächtigen." Vielmehr hofft die Polizei, dass Zeugenhinweise eingehen. So werden Personen, die im zeitlichen Zusammenhang mit dem Brand verdächtige Beobachtungen gemacht haben, diese der Kriminalpolizei Rottweil (Telefon 0741/4770) oder der Polizei Villingen (07721/6010) zu melden.

Schwierige Situation von Metzger

Indes ist unklar, wie es mit der Metzgerei Paul, derens Inhaber Erich Bärenbold ist, weiter geht. "Das ist ein spezieller Affront gegen mich und ein harter Schlag", kommentiert der Metzgermeister die Wende bei den Brandermittlungen. Da diese aber noch nicht abgeschlossen sind, hänge er weiterhin in der Luft. "Ich kann gar nichts machen, nichts planen und habe derzeit keine Einnahmen", berichtet Bärenbold von der derzeit schwierigen Situation für ihn. Er hoffe zwar, dass sich Zeugen melden und zur raschen Aufklärung beitragen können, aber: "Ich habe Bedenken, dass das alles ein schnelles Ende nimmt."

Solange die Ermittlungen nicht abgeschlossen sind, könnten bislang auch von versicherungstechnischer Sicht noch nichts unternommen werden. Klar ist aber, dass die Metzgerei grundsaniert werden müsste. Sämtliche Maschinen seien kaputt, außerdem müssten alle Leitungen ersetzt werden. Bärenbold: "Der Schaden beträgt weit über 100 000 Euro."