Kein seltenes Bild: Bereits 17 Mal musste die Feuerwehr Villingen-Schwenningen seit der Eröffnung im Juli zum neuen Klinikum ausrücken, weil die Brandmeldeanlage ausgelöst hat. Foto: Marc Eich

Zentralklinikum in Villingen-Schwenningen hat 9000 Brandmelder. Eine Werkfeuerwehr kommt aber nicht in Frage.

Villingen-Schwenningen - 17 Mal musste die Feuerwehr in diesem Jahr bereits aufgrund eines Fehlalarms zum neuen Zentralklinikum ausrücken. Eine Werkfeuerwehr plant man allerdings nicht.

Acht Fahrzeuge mit 44 Mann der Feuerwehr sowie zwei Rettungswagen und der Notarzt: Wenn auch nur einer der 9000 hochempfindlichen Brandmelder im Schwarzwald-Baar-Klinikum auslöst, sorgen zahlreiche Einsatzkräfte in der Klinikstraße für Aufsehen – und das seit Juli in regelmäßigen Abständen.

Die Gründe für die häufigen Fehlalarmierungen sind vielfältig. "Anfangs sorgte Wasserdampf für mehrere Täuchungsalarme, mittlerweile hat man die Melder in den betreffenden Bereichen aber gegegen weniger empfindliche ausgetauscht", erklärt Markus Heinzelmann, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Villingen-Schwenningen. "Das Problem waren teilweise aber auch Bauarbeiten, die nicht angemeldet waren", so Heinzelmann weiter. Denn: Wenn die betroffene Brandmelderlinie dann nicht aus dem System genommen wird, springen die Melder beispielsweise bei aufgewirbeltem Staub an.

Überraschend sind die vielen Fehlalarme für Heinzelmann aber nicht: "Uns war klar, dass wir einige Male ausrücken müssen, bis dort alles läuft." Zudem gehe die Frequenz mittlerweile zurück, die anfangs hohen Zahlen werden sich nach den Erwartungen des Kommandanten relativieren.

Für die Einsätze am Klinikum wurde eigens ein Notfallplan entwickelt, der auch die Ausrückzeiten bestimmt. "Der erste Löschzug muss innerhalb von zehn Minuten am Klinikum sein, der zweite fünf Minuten später", erläutert Heinzelmann – "und das haben wir bisher auch immer eingehalten." Schwierigkeiten gab es nur bei der Orientierung in dem großen Komplex. Weitere Beschilderungen sollen aber für Abhilfe sorgen.

Derweil ist sich der Leiter der Doppelstadt-Wehr sicher, dass eine ehrenamtliche Werkfeuerwehr des Klinikums für Entlastung sorgen könnte, "zumal sowieso vier Feuerwehrangehörige im Klinikum arbeiten". Doch dieser Vorschlag kommt für das Schwarzwald-Baar-Klinikum nicht in Frage. "Wir planen nicht die Einrichtung einer Werkfeuerwehr", erklärt Klinik-Pressesprecherin Sandra Adams. Und das, obwohl die Einsätze nicht ganz billig sind: Laut den Feuerwehr-Kostenersatzrichtlinien belaufen sich die Kosten auf fast 2000 Euro – pro Fehlalarm. Der Bürger muss davon aber keinen Cent bezahlen.