Ernst Späth ist der Orchideenfachmann in der Region. Er freut sich darauf, bald wieder bei der Orchideenausstellung im Gartencenter Späth Tipps und Tricks weitergeben zu können und viele alte Bekannte zu treffen. Foto: Preuß Foto: Schwarzwälder Bote

Porträt: Ernst Späth ist Experte für Orchideen in der Region / Ausstellung initiiert

Wenn Ernst Späth morgens die Tür zum Wintergarten öffnet, kann er oft schon am Duft erkennen, ob eine seiner Orchideen begonnen hat zu blühen: "Zu meinen Lieblingsarten zählt ein Exemplar, das ganz starke Vanillearomen ausströmt."

Villingen-Schwenningen. Der 72-Jährige aus Villingen-Schwenningen ist ein anerkannter Experte für die "Königin der Blumen", in seinem Wintergarten und auf dem 5000 Quadratmeter großen Grundstück wachsen und blühen eine Vielzahl von Orchideenarten.

In der Region ist Ernst Späth noch bestens bekannt: Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Karl-Heinz hatte er 1972 die damalige Gärtnerei Kopp auf der Steige gekauft und zum Gartencenter Späth aufgebaut, das 2003 in den Neubau am Neuen Markt umsiedelte. Schon früh zählte die Orchideenschau bei den Späths zu den herausragenden Veranstaltungen, die für überregionales Interesse sorgten: Das opulente Blütenmeer und die Möglichkeit, auch seltene Züchtungen zu kaufen, lockte Besucher auch von weither an. Noch heute ist die Orchideenausstellung des Gartencenters Späth einzigartig im Oberzentrum.

Gärtner schwärmt von faszinierenden Arten

Seinerzeit bauten die Gebrüder Späth Orchideen sogar selber an, und so entwickelte sich die Leidenschaft für die Orchideen bei Ernst Späth, die bis heute anhält: "Es gibt so viele faszinierende Arten", schwärmt der Gärtner, "und die sind nicht auf tropische Gefilde beschränkt. Wilde Orchideen kommen bei uns zahlreicher vor als man denkt." Vor allem in den Wäldern Richtung Schweiz gebe es viele hoch attraktive Naturstandorte. "Aber Vorsicht: Orchideen stehen unter strengem Naturschutz", warnt Ernst Späth vor Begehrlichkeiten. Während früher auch Naturformen gehandelt wurden, beschränkt sich das Sortiment heute auf herausragende Züchtungen. Einerseits bedauert Ernst Späth die Entwicklung – andererseits seien die heutigen Orchideen aber wesentlich pflegeleichter und blühfreudiger als seinerzeit.

Auf die am 26. Januar startende Orchideenschau im Gartencenter Späth, das nun Nachfolger Thomas Widmann leitet, freut sich Ernst Späth schon heute, denn er steht wieder als Ansprechpartner zur Verfügung, hält Vorträge, gibt Tipps – und vor allem trifft er viele Stammkunden und Freunde. Die rufen ihn zum Teil noch heute privat an, um besondere Pflegetipps für besondere Arten oder auch allgemeine Ratschläge einzuholen.

Leider gebe es den Orchideen-Club in Villingen nicht mehr, bedauert Späth, die Treffen mit engagierten Mitgliedern bei ihm seien immer eine besondere Freude gewesen, auch der Rosenverein sei schon zu Besuch gewesen, um die Orchideenpracht zu bewundern. Gerade erst hat er wieder ein neues Beet angelegt, schon jetzt fiebert er der besseren Witterung entgegen, "denn es ist immer wieder beeindruckend, einige hundert Orchideen blühen zu sehen."

Etwas Besonderes für Augen und Nase

Diese Freude und Begeisterung an der Natur mit anderen zu teilen, motiviert Späth, weiter die Orchideenschau im Gartencenter zu begleiten: "Das ist schon etwas ganz Be sonderes." Für die Augen – und wenn man die richtigen Arten kultiviert, auch für die Nase.