Der Haux-Komplex war Übungsobjekt der Feuerwehr. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder Bote

Einsatzkräfte proben Ernstfall in eng bebauter historischen Villinger Innenstadt. Anfahrtswege sehr kurz.

Villingen-Schwenningen - Die Feuerwehr Villingen wählte als Übungsobjekt für ihre Herbsthauptprobe das denkmalgeschützte Gebäude des ehemaligen Bekleidungshauses Haux am Marktplatz inmitten in der Villinger Innenstadt.

Ein möglicher Einsatz in der eng bebauten historischen Villinger Innenstadt mit ihren engen Gassen und unübersichtlichen Gebäuden und den Gefahren, dass Brände auf andere Gebäude übergreifen, macht der Feuerwehr und ihren Einsatzplanern stets von Neuem Kopfzerbrechen.

Die Anfahrtswege waren in diesem Fall war er sehr kurz, doch das Durchkommen steht auf einem anderen Blatt. In der am Samstag sehr belebten Innenstadt mit Shopping- und Einkehrwetter war dies glücklicherweise kein Problem. Ein Auto in der Oberen Straße räumte gleich seinen Platz und mit den Aufbaukommandos für das "Pfännle-Koch-Fest" auf dem Münsterplatz gab es auch kein Problem. Das exponierte Übungsobjekt als solches hat aber trotzdem seine eigenen Tücken.

Um in die oberen Teile des Gebäudekomplexes zu gelangen, gibt es nur den Eingang ins Treppenhaus in der schmalen Kaufhausgasse. Das Objekt besteht aus mehreren aneinandergebauten Häusern, ohne eigene Brandschutzmauern und die kompletten Innenbereiche bestehen aus Holz. Ist der Fluchtweg über das gemeinsame Treppenhaus abgeschnitten, können Bewohner nur mit Dreh- und Steckleitern von der Straßenseite her herausgeholt werden. Dies war dann auch die Szenerie, wie sie sich für die zahlreichen Zuschauer um den Marktplatz herum ergab.

Zwei Abschnitte der Brandbekämpfung

Und genauso spielte es sich auch auf der Rückseite zum Münsterplatz hin ab. Die Feuerwehr hatte zwei Abschnitte zur Brandbekämpfung und Menschenrettung zu bilden. Wie die Häuser zusammenhängen, wurde deutlich, als vom Münsterplatz her belüftet wurde und es den gesamten Rauch auf der benachbarten Oberenstraße zu den Fenstern hinaus blies. Eindrücklich erläutert wurde den Zuschauern das Ganze von Alt-Kommandant Klaus Rappenegger.

Gewundert hat sich manch einer über den Aufbau einer umfassenden Beleuchtungsanlage. Nach dem Einsatzplan hätte die Übung um 21.36 Uhr abends stattfinden sollen. Der Platz wäre durch die Strahler taghell beleuchtet gewesen als Arbeitserleichterung für die Wehr. Die Feuerwehr Villingen war mit 75 Kräften, und zwölf Fahrzeugen vor Ort. Erstmals wurde die Jugendfeuerwehr in die Übung miteinbezogen. Das DRK war mit 20 Sanitätern, zwei Notärzten sowie einem Organisatorischen Leiter des Rettungsdienstes beteiligt. Als auswärtige Gäste konnte die Feuerwehr Villingen eine größere Delegation der Feuerwehr aus der Partnerstadt Pontarlier begrüßen.