Irmgard Rösch – hier im Garten ihres Reihenhauses im Wohngebiet Haslach – wird am Sonntag 85 Jahre alt. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder Bote

Geburtstag: Irmgard Rösch feiert am Sonntag Geburtstag / Bundesverdienstkreuz belohnt selbstlosen Einsatz

Sie trägt das Bundesverdienstkreuz am Bande für ihren selbstlosen Einsatz zum Wohle der Ärmsten in Rumänien. Seit fast 30 Jahren fährt Irmgard Rösch dreimal im Jahr dorthin. Am Sonntag wird sie 85 Jahre alt.

VS-Villingen. Der Name Rösch ist untrennbar mit den Hilfstransporten verbunden, die sich, in der Regel aus mehreren Lastwagen bestehend, auf die rund 1400 Kilometer lange Reise gen Osten machen. Freiwillige Helfer, alles Mitglieder des 1991 gegründeten und seit 1993 von Irmgard Rösch als Vorsitzende geleiteten "Freundeskreises Oradea", haben die Fahrzeuge zuvor mit Sachspenden geladen – von Krankenhausbetten, Schultafeln und Möbelstücken über haltbare Lebensmittel und Spielzeuge bis hin zu Baumaterial, Werkzeug und Kleidung.

Bis ein Transport auf die Reise geht, hat Irmgard Rösch alle Fäden in der Hand und das soll, so sagt sie, auch nach ihrem halbrunden Wiegenfest noch so bleiben. Ans Aufhören denkt sie nicht – im Gegenteil: der nächste Hilfstransport startet gleich nach dem Beginn der Sommerferien. Irmgard Rösch ist gebürtige Mannheimerin und kam 1962 nach Villingen – ihr Ehemann Hans hatte eine Stelle beim Landwirtschaftsamt angenommen. Die gelernte Herrenscheiderin und Mutter zweier Kinder engagierte sich sogleich ehrenamtlich in der katholischen Gemeinde der St. Bruder-Klaus-Kirche.

Bis 2006 war sie in verschiedenen Ausschüssen tätig und gehörte dem Pfarrgemeinderat an. Sie bewerkstelligte den Aufbau der Jugendarbeit in der Pfarrei und leitete 15 Jahre lang die Jugendarbeit im Stadtteil Haslach/Wöschhalde.

35 Jahre lang war sie Vorsitzende der Frauengemeinschaft, davon zehn Jahre lang auch der des Dekanats Villingen. In den 1980-er und 1990-er Jahren bekleidete sie zudem das Amt der stellvertretenden Diözesan-Vorsitzenden in der Erzdiözese Freiburg, arbeitete im Bundesverband der katholischen Frauen mit und war Mitglied des Landesfrauenrates. Ihr unermüdlicher Einsatz brachte ihr 1997 die Münstermedaille der Erzdiözese Freiburg ein, zwei Jahre später erhielt sie die Verdienstmedaille des Landes Bade-Württemberg für ehrenamtliches Engagement. Zu jenem Zeitpunkt waren Irmgard Rösch und ihre Rumänienhilfe schon über die Grenzen der Region hinaus bekannt.

2001 wurden sie und ihr Mann Hans Ehrenbürger der rumänischen Stadt Secela und 2005 von Petru. Auch nach dem Tod ihres Mannes 2014 ließ Irmgard Rösch nicht nach in ihrem Einsatz für die Armen. Dafür erhielt sie 2015 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Sie ist mit sich und ihrem Tun im Einklang, auch wenn es sie umtreibt, dass sie zwar stets genügend Hilfsgüter gespendet bekommt, nicht aber genügend Geld, um die Kosten der Transporte decken zu können. Deshalb wünscht sie sich statt Geburtstagsgeschenken Barspenden an den Freundeskreis.