Hagen Elgner (Fielmann, von links), Landrat Sven Hinterseh, Jörg Frey (Vorsitzender Kreisverband SDW) und Reinhold Mayer (Derzernat Ländlicher Raum) pflanzen an der Kreisstraße zwischen Obereschach und Schabenhausen eine Esskastanie. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Tag des Baumes: Pflanzaktion mit Esskastanien an der Kreisstraße zwischen Obereschach und Schabenhausen

Der Tag des Baumes am Mittwoch wurde im Landkreis dazu genutzt, die in der Region eigentlich nicht beheimatete Esskastanie zu pflanzen. Das hat einen speziellen Hintergrund.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Den Tag des Baumes nutzten am Mittwoch Vertreter der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der Fielmann AG und des Landkreises, um mit einer Pflanzaktion erneut die Bedeutung der Gehölze hervorzuheben. "50 Prozent unserer Fläche im Schwarzwald-Baar-Kreis sind Wälder – wir wollen deshalb den Fokus auf die Funktion der Bäume und Wälder legen", erklärt hierzu Landrat Sven Hinterseh. Auch der Schonacher Bürgermeister Jörg Frey als Vorsitzender des Kreisverbands der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) ist von der Aktion angetan: "Ein Baum bedeutet immer auch ein Stück Leben."

Im Mittelpunkt stand dieses Mal die Edelkastanie, auch Esskastanie genannt. "Die gehört eigentlich nicht in den Landkreis, aber wir blicken bereits jetzt in die Zukunft", erklärt Reinhold Mayer Dezernent Ländlicher Raum beim Landratsamt Schwarzwald-Baar. Denn angesichts des Klimawandels könne es durchaus sein, dass dem Baum – der eigentlich vor allem in Weinanbaugebieten zu finden ist – auch in der hiesigen Region irgendwann eine größere Bedeutung beigemessen wird. Ziel sei es auch, mit der ökologisch wertvollen Baumart das Landschafsbild zu bereichern.

Ausgesucht hatte man sich für die Pflanzaktion eine Grünfläche des Landkreises an der Kreisstraße zwischen Obereschach und Schabenhausen. Sie ist laut SDW Teil des Konzepts des Straßenbauamtes des Schwarzwald-Baar-Kreises, die biologische Vielfalt der Straßen mit begleitenden Grünflächen aufzuwerten. Im Zuge der Pflanzaktion hatte die Straßenmeisterei Villingen unter der Leitung von Straßenmeister Peter Wehrle für einen perfekten, teilweise humusartigen Untergrund der Bäume gesorgt.

Ein ebenso wichtiger Mitstreiter dieser Aktion sei dabei der Optiker Fielmann, der die Bäume hierzu spendet. Das Unternehmen ist bundesweit Kooperationspartner der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und hat deren Angaben zufolge bereits im Jahr 2016 im die Pflanzung von 50 Winterlinden entlang der Straßen im Landkreis unterstützt. Hagen Elgner, dem Leiter der beiden Fielmann-Niederlassungen in Villingen-Schwenningen erklärte, dass das Unternehmen jedes Jahr für jeden Mitarbeiter einen Baum pflanzt – dies seien mittlerweile über 1,5 Millionen Bäume und Sträucher.

Alle Beteiligten hoffen nun, dass die drei Esskastanien an der Kreisstraße gut anwachsen und später schmackhafte Früchte tragen werden.

Die Esskastanie stammt eigentlich aus der Türkei und wurde von den Römern vor allem wegen ihr er Früchte verbreitet. Sie bevorzugt mildes Klima und kommt auch im Südwesten Deutschlands vor.

Der Baum blüht weiß und ist eine wichtige Bienenweide. Die Früchte haben einen hohen Stärkegehalt von etwa 40 Prozent und waren in früherer Zeit vor dem Aufkommen der Kartoffel eine wichtige Nahrungsgrundlage.