Die Polizei warnt: Der Täter könnte bald erneut zuschlagen. (Symbolbild) Foto: © Syda Productions – stock.adobe.com

Versuchter Überfall in Waldkirch. Polizei warnt: Täter könnte bald nächsten Raubzug starten.

Villingen-Schwenningen - Geht dem Bankräuber das Geld aus? Der unbekannte Täter, der am 9. Dezember 2009 die Commerzbank in Villingen überfallen hat, schlug nun in Waldkirch zu. Allerdings misslang der Raub, weswegen die Polizei befürchtet, dass er es erneut probieren wird.

Seit über zehn Jahren treibt ein bislang unbekannter Täter im badischen Raum sein Unwesen. Abgesehen hat er es dabei auf Banken – auch die Commerzbank in Villingen hatte der Mann schon im Visier. Fast sieben Jahre lang war es ruhig. Nun hat der Täter erneut zugeschlagen.

Aktueller Fall

Am 11. April gegen 16.15 Uhr betrat der unbekannte Täter eine Sparkasse in Waldkirch, verlangte Bargeld, verließ das Gebäude jedoch wieder und flüchtete zu Fuß. Laut Polizei ist der Mann 1,85 Meter groß, schlank, zwischen 50 und 60 Jahre alt. Er trug bei der Tat einen langen Mantel, eine schwarze Perücke, dunkle Kleidung und führte einen schwarzen Aktenkoffer mit sich. Außerdem habe er eine schwarze Sonnenbrille getragen. Zum näheren Ablauf hält sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen bedeckt. Der Abgleich der Bilder aus der Überwachungskamera – diese wurden am Donnerstag von der Polizei veröffentlicht – mit den Aufnahmen von den weiteren Überfällen macht deutlich: Es muss sich um jenen Täter handeln, der bereits in Villingen zuschlug. Ein aktueller Warnhinweis an die Banken in der gesamten Region, der unserer Redaktion vorliegt, weist ebenfalls auf die Zusammenhänge zwischen insgesamt vier Taten hin. So ähnle sich der "modus operandi" in den bislang vorliegenden Fällen.

Überfall in Villingen

Der Mann, zwischen 40 und 60 Jahre alt, betritt am 9. Dezember 2009 mit Brille und einer auffälligen Perücke die Filiale der Commerzbank am Niederen Tor in Villingen. Auf einem Notizzettel, dem er einem Bankangestellten vorlegte, stand seine Forderung: er will zum Bankvorstand geführt werden. Diesem zeigte er seinen silberfarbenen Alu-Koffer mit einer angeblichen Bombe, ehe er mehrere zehntausend Euro aus dem Tresorraum entwendete. Dem Vorstand steckte er die Bombenattrappe in die Jackentasche, nahm ihn kurzzeitig als Geisel und flüchtete. Trotz intensiver Fahndungsmaßnahmen konnte der Mann unerkannt fliehen. In mehreren Fernsehsendungen, unter anderem Aktenzeichen XY und zuletzt vor zwei Jahren bei einem Beitrag von "Ungeklärte Fälle – Deine Hilfe zählt" auf RTLII, bat man erneut um die Mithilfe der Bevölkerung – eine heiße Spur blieb aber aus.

Weitere Fälle

Begonnen hatte die Serie bereits im Frühjahr 2009. Nach einem gescheiterten Überfall in Freiburg hatte der Täter versucht, die Bank zu erpressen – doch auch dies scheiterte. Mehr Erfolg hatte der Mann im Oktober 2012 in Rastatt. Dort drohte er, wie ich Villingen, mit der Explosion einer Bombe, sofern man seiner Forderung nach Geld nicht nachkommt. Auch hier entkam er mitsamt der Beute unerkannt. Zwischen den Fällen besteht, wie Polizeisprecher Michael Aschenbrenner in der Vergangenheit betonte, "außer Zweifel" ein Tatzusammenhang. Auffällig sei darüber hinaus, dass sich der Täter "sehr ruhig" und "fast höflich" verhalten hätte. Was den aktuellen Fall in Waldkirch als Fortsetzung der Serie betrifft, hält sich die Polizei allerdings bedeckt. Auf Anfrage des Schwarzwälder Boten hieß es, dass man sich hierzu nicht äußern wird. Gegenüber den Banken in der Region betont die Polizei hingegen: "Es ist davon auszugehen, dass der Täter alsbald wieder eine Tat begeht, da er in Waldkirch kein Bargeld erbeutete." Die Angestellten der Kreditinstitute in der Region sind also angehalten, in den nächsten Wochen besonders aufmerksam zu sein.