CDU-Ratsmitglieder informierten sich über die Sanierung des Droste-Hülshoff-Gymnasiums in Freiburg. Sie erhielten Anregungen für die geplanten Arbeiten am Schwenninger Gymnasium am Deutenberg. Foto: Wildi Foto: Schwarzwälder-Bote

Räte informieren sich vor Entscheidung über Sanierung des Deutenberg-Gymnasiums an vergleichbarer Schule

VS-Schwenningen. Vor der endgültigen Entscheidung des Gemeinderates zur Sanierung des Gymnasiums am Deutenberg (GaD) erkundigten sich die CDU-Mitglieder im Technischen Ausschuss und Fraktionsvorsitzende Renate Breuning in Freiburg über die dortigen Erfahrungen bei der Sanierung des Droste-Hülshoff-Gymnasiums, wie das GaD ein Bau des Stuttgarter Architekten Günter Behnisch.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende aus Freiburg, Graf von Kageneck, erklärte mit Stadträtin Carolin Jentner das Vorgehen bei der Sanierung ihrer Behnisch-Schule. Als Leiter des Amtes für Gebäudemanagement war Johannes Klauser ein fachkundiger Führer durch die Schule.

Die wohl wichtigste Erkenntnis für die CDU-Stadträte war, dass in Freiburg bereits vor der Sanierung ein Sanierungsbeirat aus Lehrern, Personalräten, Eltern und Schülern gebildet wurde. Zusammen mit der Verwaltung legte dieser die Vorgehensweise fest, also ob Auslagerung und Totalsanierung in einem Zug oder abschnittsweise Sanierung, welche zusätzlichen Ziele außer der baulichen und energetischen Sanierung verfolgt werden sollen, welche Standards man anstrebt. Diese Zusammenarbeit garantierte einen reibungslosen Ablauf der Sanierung, sogar im laufenden Betrieb.

Mit Hilfe einiger Container, aufgestellt auf dem Schulgelände, konnte die Sanierung in drei Bauabschnitten erfolgen. Es wurden neue Fenster im ganzen Gebäude eingebaut, die wichtigste Maßnahme aus energetischem Gesichtspunkt. Die Außenwände wurden auf der Innenseite unter den Fenstern gedämmt, um die Außenansicht der Schule nicht zu stören, und es wurden alle Dachflächen sowie die Kellerdecken nach heutigem Standard gedämmt. Das hat zu einer Energieeinsparung von 50 Prozent geführt. Alle Fußböden wurden saniert, zum Teil sogar der Estrich, sowie alle Leitungen im Haus erneuert.

In jedem der drei Bauabschnitte wurde das Haus bis auf den Rohbau zurückgebaut, der Fensteraustausch wurde jeweils in den Sommerferien abschnittweise erledigt. Den heutigen Anforderungen entsprechend wurden die Stelzen unter dem Haus mit Glasfronten für eine Cafeteria geschlossen. Der Brandschutz erforderte einen zweiten Fluchtweg. Der wurde mit nur einer Außentreppe für 800 Schüler verwirklicht, indem man die Klassenzimmer um das innenliegende offene Treppenhaus alle miteinander durch Türen verbunden hat. Hier dachten die Besucher aus VS unwillkürlich an die beiden "extrem hässlichen Außentreppen" beim Amt für öffentliche Ordnung in der Josefsgasse.

Obwohl das Schulhaus in Freiburg damals noch nicht unter Denkmalschutz stand, wurde die Denkmalschutzbehörde neben einem Vertreter des Architekturbüros Behnisch hinzugezogen. "Der Denkmalschutz ist sehr pragmatisch vorgegangen", sagte von Kageneck, und auch deshalb sei alles im Einvernehmen zu regeln gewesen – und der Kostenplan eingehalten worden.

Als Erkenntnis aus der jetzigen Nutzung nach der Sanierung formulierte der Leiter des Gebäudemanagements, dass oftmals ein niederer Standard besser sei als immer das Neueste und Komplizierteste einzubauen. Das bezog sich auf die Anlage der Sonnenrollos sowie die Lichtschalter in den Klassenräumen, mit denen sich noch nicht einmal die Lehrer auskennen.

Und eine weitere Erkenntnis nahmen die Besucher mit nach Hause: Freiburgs Stadtrat hat vor 20 Jahren beschlossen, keine Kunst am Bau mehr zu verwirklichen. Klauser: "Warum sollen wir dafür Geld ausgeben, wenn es ansonsten nicht einmal für Brandschutztüren reicht?"