Männer bremsen Mann mit Auto aus und schlagen mit Flasche zu. Auch Radfahrer im Kreis Tuttlingen angefahren.
Villingen-Schwenningen - Es müssen unfassbare Szenen gewesen sein: Eine Spur der Brutalität und Gewalt zogen zwei Männer in der Nacht auf Donnerstag. Entladen hat sich ihre Aggression auch in Schwenningen.
Es war Nacht. Gegen 3 Uhr muss es gewesen sein, wie die Polizei in Tuttlingen auf Rückfrage unserer Zeitung bestätigte, als ein unbescholtener Fußgänger von einem Auto ausgebremst worden ist. Aus diesem soll einer der Täter gesprungen sein und dem Fußgänger eine Flasche über den Schädel gezogen haben, so dass dieser zu Boden ging und seine Kopfverletzung später im Klinikum behandeln lassen musste.
Was der Geschädigte nicht wusste: Er war als Opfer nicht alleine – auch einen Radfahrer im Landkreis Tuttlingen soll es beispielsweise hart getroffen haben.
Insgesamt werden den beiden Männern gleich mehrere Taten vorgeworfen – zwei Raubdelikte, Sachbeschädigungen und Diebstähle, alles in dieser einen Nacht. Darunter auch ein kurioser Fall: Auf ihrer nächtlichen Gewalttour durch die Region hätten sie in einer kleinen Gemeinde im Landkreis Tuttlingen zufällig gesehen, dass in einem Haus noch Licht brannte. Flugs sei eine Flasche durch das Fenster in das Haus gekracht.
Im Polizeipräsidium in Tuttlingen liefen in dieser Tatnacht die Fäden zusammen und wurde Mosaiksteinchen an Mosaiksteinchen gesetzt und schließlich eine Fahndung eingeleitet. In deren Rahmen ging den Ermittlern zumindest ein Tatverdächtiger ins Netz, der noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden sollte. Die Fahndung nach seinem Komplizen indes dauerte am Donnerstagnachmittag noch immer erfolglos an.
Am heutigen Freitag will sich das Polizeipräsidium Tuttlingen in einer umfassenden Presseerklärung zu der seltsamen Gewaltserie äußern – ob dann auch ein mögliches Motiv feststeht oder man Gewissheit hat, ob Drogen in Form von Rauschmitteln oder Alkohol mit im Spiel waren, war gestern noch unklar.